Dienstwagenaffäre – oder leben wir im Land der Langweiler?

Vorbei die Zeiten, in denen skandalmäßig noch richtig was los war in Deutschland. Als noch echte Millionenbeträge in schwarzen Koffern durch die Republik geschleust wurden, als echt verruchte Politiker noch echt aberwitzige Lügen über jüdische Vermächtnisse erzählten. Erinnert sich noch jemand? Koch? brutalstmögliche Aufklährung? Weigel? Schreiber?

Das sind doch Namen, die für Verruchtheit stehen! Und was gibt es heute? Da wird sich ereifert über einen rechtlich einwandfreien Dienstwageneinsatz einer Ministerin der Bundesrepublik Deutschland, ob dieser gerechtfertigt war oder ob es eine etwas preiswertere Lösung gegeben hätte – wie laaaangweilig! Und dann bezeichnet die Ministerin diese Medienposse auch noch als als Theater im Sommerloch – huch ist die aber arrogant.

Aber verehrte Leser, ist diese sogenannte Arroganz nicht eine menschliche Reaktion? Und wenn es ein klein bisschen arrogant ist, was ist es schon gegen das „Aussitzen“ (ich glaube der Begriff wurde damals geprägt) schlimmster Schwarzgeld Geschäfte durch den Kanzler persönlich.

So, Nachrichtenbeitrag zur Dienstwagenaffäre durch, nächster Beitrag: die Vorstellung des SPD-Wahlkampfteams. Zu grau, kein großer Wurf und wieder der Hinweis auf das Meinungstief der SPD.  Kurzgesagt die SPD wird mal wieder niedergemacht.

Und jetzt mal bitte innehalten und nachdenken. Was geht hier eigentlich ab? Leben wir schon in einer verschärften Form von Berluskoniland? Haben die Rechten mittlerweile die Medienkontrolle übernommen und alles gleichgeschaltet? Der wahre Skandal ist viel dicker als ein Dienstwagen und betrifft uns wirklich! – und wer hat eigentlich den Dienstwagen der Ministerin wirklich geklaut?