Seine bisherigen Soloalben „Poetenes Evangelium“ (1993) und „Vogts Villa“ (1996) widmeten sich thematischen Konzepten oder waren wie „Letters from Egypt“ (2008) als Songsammlung aus verschiedenen künstlerischen Phasen angelegt. „Out of my Hands“ entstand dagegen als kompakte Pop-Produktion. Keine Ausflüge in spezielle Genres, sondern Hooklines und Hymnen, welche die großen a-ha-Momente in die Jetztzeit überführen. Der Ausgangspunkt war im März 2011, wo Harket in seinem Haus am Oslofjord, mitten in der Nacht einige Akkorde durch den Kopf schwirrten. Am nächsten Morgen spielte er mit Tour-Keyboarder und Bassist Erik Ljunggren erste Skizzen am Piano ein. In einem „Netzwerk der Inspirationen“ versammelte er ein Team aus altbewährten und neuen Mitstreitern um sich. Bei Textarbeit stand ihm der norwegische Dichter Ole Sverre Olsen zur Seite, ein langjähriger Freund von Harket. Zusammen mit Ole Sverre Olsen und Peter Kvint hat Harket etwa die plakativen Einzeiler für die Uptempo-Hymne „I`m The One“ geschrieben: Ein poetisches Vanbanque-Spiel zwischen Liebeslied und den großen Sinnfragen des Lebens. Als Regisseur und Handwerker zugleich feilte er an den Arrangements, die frisch und kraftvoll seine große Soundtradition fortschreiben.
In der Single-Auskopplung „Scared Of Heights“ schwebt Harkets einzigartige Stimme durch ein federleichtes Uptempo-Arragement des norwegischen Songwriters Espen Lind, der 2009 ebenfalls an dem Hit „Hey Soul Sister“ von Train beteiligt war. Und mit dem treibenden Rhythmus stellt sich sofort wieder jene ganz spezielle a-ha Magie ein, bei der eines klar wird: Es geht weiter! Das Spektrum reicht von der melancholischen Ballade „Quiet“ mit ihrem feingesponnenen Dialog einer halbakustischen Gitarre und warmen Synthietönen bis hin zum munter voran marschierenden „Lightning“, in dem sich die Soundwände zum Refrain hin stetig hochschrauben. „When I Reach The Moon“ wiederum verbindet ein markantes Gitarrenriff mit Harkets unverkennbarem Falsett. Die kraftvollen Hymne „Burn Money Burn“ geht auf den Orginalsong „Kärleken Väntar“ der schwedischen Band Kent zurück. Es ist eine freie, englische Interpretation des Orginaltexts von Songschreiber Joakim Berg, die im Gegensatz zu früheren politischen Statements Harkets (etwa der Song „East Timor“ vom „Wild Seed“-Album) keine explizite Botschaften formuliert. „Die gegenwärtige Krise des Kapitalismus ist wohl etwas zu komplex für die Popbühne und ich sehe mich auch nicht als Prediger“, sagt Harkett. „Das bedeutet aber keineswegs, dass ich mich nicht weiter engagiere „“ nur eben auf anderen Wegen.“
Morten Harket hat eine neue Balance gefunden. Seine beschwingte Solo-Präsentation in Rio de Janiero steht stellvertretend für die Aura von „Out Of My Hands“. Ein eindrucksvolles Bekenntnis zum großen Popsong, das bereits ab Mitte April 2012 in einer ausgedehnten Tour umgesetzt wird. Ein Reisemarathon, der ihn von Russland quer durch Europa und später auch nach Südamerika führen wird. „Wir beginnen gerade mit den Proben der neuen Songs für die Live-Auftritte“, berichtet er. „Das wird sich modular entwickeln und wenn das aktuelle Material steht, können wir darüber nachdenken, wie sich frühere Songs in diese Dramaturgie einfügen. Die Fans können ihre Favoriten über ein Online-Voting einbringen. Es ist eine offene Situation.“
Tourtermine:
29.04.12 HAMBURG CCH – Congress Center Hamburg
30.04.12 MÜNCHEN Kesselhaus
03.05.12 FRANKFURT Jahrhunderthalle
04.05.12 DÜSSELDORF Mitsubishi Electric Halle
06.05.12 BERLIN Tempodrom