FDP Köln Andreas Feld- Ein Sürther Junge für Freiheit, wirtschaftliche Vernunft und Toleranz

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Köln Sürth – Das Eiscafe Marano in Sürth ist unsere Treffpunkt. Vereinbart haben Andreas Feld der Kandidat der FDP und ich den Termin am Samstag in Rodenkirchen. Dort stand der Sürther den Bürgern Rede und Antwort und hatte keine Zeit meine Fragen zu beantworten. Das Angebot des jüngsten FDP Wahlkämpfers, ihn hier in Sürth zu treffen und das trotz seines Wahlkampfstress,nahm ich also dankbar an.

In der Papier- und Netzform wirkt er genauso wie ich als Bürger die FDP derzeit wahrnehme. Hell und freundlich, gut gelaunt im aktuellen Lindner, Rösler „Jugend ist in“ Stil. Den Slogan „Das ist meine FDP“ versteh ich nicht, denn was soll er mir sagen? Das es meine FDP nicht ist, sein soll, sein kann ?

So freundlich wie Andreas Feld dann aber auf mich zukam und dann auf meine Fragen antwortete, zeigte mir das es neben den Plakaten und Slogans, die Realität gibt. Real zeigt sich der FDP Kandidat stark und überzeugend in der Argumentation und überzeugender als die aktuelle Parteispitze sich im Bund präsentiert.

Ich bin halt wie viele andere Wähler heutzutage nicht so informiert. Ich kenne inzwischen die Plakate die im Kölner Süden aushängen, doch Bilder mit lächelnden Gesichtern und Slogans sagen mir schon lange nichts mehr.

So war meine erste neugierige Frage, die man ja den Wahlplakaten nicht entnehmen kann:
Wie lange machen sie schon Politik für Köln?

Freundlich lächelnd antwortet dann Andreas Feld:“ Ich bin 2007 in die FDP gekommen. So richtig ging es für mich los mit dem geplanten Hafenausbau in Godorf. Mein gesellschaftliches Engagement hat allerdings schon früher angefangen. So war ich mit der katholischen Jugend Sürth in Lima/Peru 1996. Dort haben wir gemeinsam mit peruanischen Jugendlichen eine Bäckerei aufgebaut. Bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2000 habe ich z.B. Flugblätter verteilt und 2004 in Johannesburg in Townships Workshops mit südafrikanischen Jungpolitikern mit durchgeführt. Da habe ich gemerkt, das wenn man etwas entscheidend verändern will, erst die Mitgliedschaft in einer Partei das möglich macht. Veränderungen in der Gesellschaft sind nur über ein Mandat möglich und ich war mir im klaren, das ich Entscheidungen herbeiführen wollte.

Hier schwenkt er auch sofort ins Thema Hafenausbau und der Verschwendung und ich merke, das Andreas Feld einen sehr hohen emotionalen Ansatz hat, wenn es um Politik und Entscheidungen angeht. Gleichgültigkeit ist nicht sein Ding, sondern er ist direkt und enorm engagiert im Thema.

Das wirkt auf mich sehr positiv, denn nichts ist mir ein größere Horror als gleichgültige Gelassenheit bei einem Politiker. Mit seinem Kontra zum Hafenausbau Godorf erzeugt er bei mir prompt das erforderliche Solidaritätsgefühl vieler Sürther Mitbürger.

Trotzdem frage ich jetzt: Herr Feld bleiben Sie denn jetzt dabei, das der Hafen nach wie vor nicht ausgebaut wird?

Die Hand zuckt aus der verschränkten Haltung in Richtung Tisch und landet kurz vor der Kaffeetasse auf dem Tisch.
Er klopft leicht auf den Tisch, wie um das folgende noch zu untermauern:“ Auf den Hafen begründet sich doch mein Wahl Slogan „Vernünftig wirtschaften statt Schuldensumpf“. Er schaut mich dabei so ein wenig an, als hätte ich seine Internetseite noch nicht gelesen.

Ehrlich gesagt das habe ich auch nicht getan und bin einfach so, ohne jegliche Vorbereitung in dieses Gespräch gegangen und so kommt der FDP Kandidat wie folgt zu Wort. „Ich will nicht das der Hafen ausgebaut wird und da sind wir uns im Bezirk und auch in der FDP Köln einig!“ meint er entschieden.

Das erspart mir die Frage: Was erwartet uns Bürger im Kölner Süden an Unterstützung durch die FDP, das es nach wie vor beim NEIN zum Ausbau des Hafen Godorf bleibt? Diese Frage berührt mich halt persönlich sehr und mir ist es wichtig, das ich diese klar beantwortet bekomme.

Bis hierher ist mein Gesprächspartner etwas aufgeregter und Themen bedingt, engagierter, als ich es ihm auf den ersten Blick zugetraut habe. Trotz dem Trubel drum herum, denn einige Tische im Cafe sind schon gut besetzt, ist es an unserem Tisch trotz der Brisanz Kölner Themen noch sehr angenehm und spannend.
Ich spüre aber unterschwellig das Andreas Feld trotz seiner Jugend kein Milchbubi ist, sondern ein junger Mensch mit Plan und klaren politischen Vorstellungen, basierend auf einer guten innerlichen Grundordnung. Das signalisiert mir meine Menschenkenntnis klar und deutlich.

So stelle ich jetzt die zwei Fragen zum wichtigsten Gesprächsthema aller Eltern mit Kindern und werdenden Erwachsenen in Sürth Weiß und Rodenkirchen:
Bleibt es beim Verzicht auf Studiengebühren?

Andreas Feld: „Die Studiengebühren sollen wieder eingeführt werden. Ich bin für soziale Gerechtigkeit. Ich bin für nachgereichte Studiengebühren in etwa wie dem Barfög. Tausend Euro im Jahr halte ich für machbar, nicht zu hoch und angemessen. Bis zum Studium sollte es kostenfrei sein, aber ein Studium ist, wenn es einen hohen Bildungsgrad haben soll teuer. Das kann nicht alles auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Wieso soll die Putzfrau das Studium für den Arztsohn bezahlen?“

Ein stimmiges Argument denke ich und sage:“ Sie können aber damit Leben das ich Frau Kraft dankbar bin, das wir in NRW keine Gebühren zahlen?“

Andreas Feld lacht und erklärt mir noch etwas ausführlicher warum er für die Gebühren ist. Das möchte ich aber jetzt nicht ausführen, weil die generelle Frage schon beantwortet war. Die Argumente klingen vernünftig, wobei mich da eher so das Gefühl anfällt, das er hier Standpunkte und Argumente der Partei wiedergibt. Das lassen wir mal stehen denke ich. Wäre auch kein Grund die FDP generell abzulehnen.

So fahre ich mit meinem Fragenkatalog fort:
Was erwartet uns beim Ausbau der Schulen und Kindergärten im Kölner Süden?

Andreas Feld antwortet auch hier ohne lange zu Überlegen: “ Unser Land muss eine Führungsrolle einnehmen beim Ausbau von U3-Plätzen und Kitaplätzen. Ich will Bildungsvielfalt statt Einheitsschule und mich für Chancengerechtigkeit einsetzen, die Aufstieg möglich macht.“

Ich hake nicht ohne Grund nach: Haben Sie Kinder?
Diese Frage beantwortet er mit :“Nein noch nicht“ und mir ist auch klar, das es dann auch nicht so ausführlich werden kann.
Aber er legt dann selber noch mal nach: “ Mir wäre es viel wichtiger wir würden das Geld irgendwo wegnehmen, wo es nicht hingehört. Wir geben Millionen für den Hafenwahnsinn aus, das wird einfach verpulvert und gehen dann betteln für Kindergartenplätze.“

Das klingt jetzt nicht wie ein Slogan, sondern da spürt man die Herzensangelegenheit. Hier spricht einfach ein echt Betroffener mit voller Emotion und es scheint das hat mit seiner Familie und einem Betroffenen in diesem Kreis zu tun. Immerhin dann ist auch er an diesem Thema nahe dran. Immerhin kann sich niemand den Argumenten der eigenen Familie entziehen.

Für mich steht die nächste Frage im Raum: Was erwartet uns bei der Kölner Stadtentwicklung? Wann bekommen wir Bürger mehr Einsicht in Bau – Planungen der Städte und Gemeinden, denn ich wünsche mir einfach mehr Transparenz?

Andreas Feld: “ Wir brauchen nicht nur Transparenz sonder einfach viel kürzere Planungszeiten. Planungen müssen einfach viel mehr mit den realen Zuständen zu tun haben. Bei den Denkmalgeschützen Linden in der Bahnhofstrasse vergingen seit der Planung bis heute mehr als 10 Jahre. So kann das nicht gehen. Das führt dann zu Situationen, die in der Wirklichkeit angekommen, zu Konflikten zwischen dem Bürger und den Entscheidungsgremien führen.“

Konflikte und Koalitionen und Piraten das fällt mir jetzt ein. So Frage ich dann: Wird es eine Koalition mit den Piraten geben?

Andreas Feld holt aus und ich spüre, das er einerseits nicht weiß ob ich eventuell Piraten Befürworter bin oder wo ich stehe und greift in Trickkiste der Politiker, etwas zu sagen und doch nichts zu sagen : „Ich finde politische Konkurrenz wichtig für die Demokratie und die Piraten haben sich einen Platz in der politischen Landschaft erobert.“

Als ich dann nachlege insofern das ich offenbare wie ich den Piraten gegenüber eingestellt bin und dann noch mal auf ein eindeutiges Votum dränge, sagt er dann: “ Die Themen der Piraten reichen noch nicht zu einer Koalition. Das kann sich aber noch ändern. Die FDP wird sich einem vernünftigen Gespräch falls erforderlich nicht verwehren. Das ist aber jetzt reine Spekulation “

Ich denke an dieser Stelle das der Standpunkt mir nicht gefällt btw. den hätte ich eindeutiger erwartet, muß jedoch anmerken, das es die Politik der FDP und Andreas Feld’s Ansatz zu politischer Kommunikation nicht im geringsten abwertet.

Zumindest merke ich zum ersten Mal in diesem Gespräch einen feinen Unterschied weiblicher gegenüber männlichen Politik Kandidaten. Ich bezeichne das mal so: Männer tasten sich vorsichtiger vor. Zumindest empfinde ich das so. Es macht Andreas Feld nicht unsympathisch und ich spüre seine respektvolle Haltung gegenüber dem Bürger und bewundere seine offene Haltung in der Kommunikation. Trotz Wahlkampfstress und Termindruck er bewahrt eine angenehme Ruhe und ist nicht dogmatisch.

Doch lassen wir wieder Andreas Feld zu Wort kommen und zwar zu der für einen Künstler, Musiker und freischaffender Menschen wichtigen Frage:
Wie steht es mit der Förderung von Kunst und Kultur in den Städten und Gemeinden, die ja in den letzen Jahren mehr und mehr abgebaut wird?

Andreas Feld positioniert sich hier klar: “ Die FDP steht klar hinter der Ikone in Sachen Kunst und Kultur, dem FDP Mitglied Dr. Ulrich Wackerhagen.
Damit haben wir einen Kenner und Förderer von Kunst und Kultur in unseren Reihen.
Ich bin für die Förderung und den Erhalt von Kunst und Kultur und werde mich immer dafür stark machen das die Haushalts Mittel dafür eingeplant werden. Die sind jedoch bekanntlich abhängig von den jeweiligen Landeshaushalten. Deshalb ist es wichtig das die FDP im Landtag vertreten ist.“

Das ist ein Statement das ich sehr gut verstehe und das mir klar macht,was ein extremer politischer Wandel in NRW alles verursachen könnte. Die FDP kommt nicht über 5% ,Piraten bei 13% und wir machen einen kleinen Exkurs, den ich nicht ausführen will, weil das Thema dann Übergewicht bekommen würde, finde aber seine Philosphie eigentlich sehr spannend. Ich verspüre bei allen seinen Äußerungen, das der junge Mann kein Phrasendrescher ist, sondern mit eigenen Standpunkten unterwegs ist und beobachte steigende Sympathie Werte bei mir in Sachen FDP.

So folgt dann die Frage, die den Ausbau und Sicherheit der Fahrradwege in Köln betrifft. Ich persönlich beobachte mit erschrecken die vielen Unfälle in allen Stadtteilen Kölns mit Zweiradfahrern. Wie steht es damit?

Andreas Feld: „Wir sollten Benachteiligungen abbauen und natürlich für mehr Sicherheit sorgen. Ich bin da eher für nachhaltige Diskussion und Aufklärung und würde mir von den Menschen im Verkehr einfach mehr Rücksichtnahme aufeinander wünschen und zwar von allen Verkehrsteilnehmern.“

Ein klares Statement und so kann ich dann auch direkt die nächste Frage abschießen. „Herr Feld, die CDU Sürth verwendet in ihren Wahlkampf das Thema Förderung von Elektromobilität. Wie stehen Sie zum Ausbau und Förderung der Elektromobilität?

Andreas Feld: “ Ich setze da eher auf innovative Mobilitätskonzepte. Ich habe die individuelle Mobilität im Focus. Das kann das Zweirad oder Vierrad oder ein anderes Gerät sein. Fragwürdig ist aus welchem Grund sich die CDU auf dieses Thema stürzt. Ich denke wir haben aktuell wichtigere Themen um die wir uns kümmern müssen.

Nun ich finde es jetzt nicht schlimm sondern eher auch ganz vernünftig, das sich Andreas Feld nicht auf dieses Thema stürzt.

Ich merke das die Zeit drängt und so lasse ich eine für mich wichtige Frage vom Stapel: Was ist ihre persönliches politisches Hauptziel?

Ja da strahlt er mich an und seine funkelnden Augen untermauern das :“¨“Freiheit,Sicherheit und Toleranz, die wesentlichen Bausteine für eine gut funktionierende Bürgergesellschaft.“

Er meint was er sagt, das wächst über den Tisch und kommt bei mir spürbar an. So verabschieden wir uns nach mehr als einer Stunde aus einem spannenden Polit-Talk.

Was bleibt für dich Wähler denke ich auf dem Heimweg?

Das zweite Bild auf einem Wahl Plakat in meinem Veedel füllt sich mit Leben. Ich traf einen engagierten politischen Menschen, dessen Anspruch es ist Dinge real umzusetzen. Der Entscheidungen treffen und durchsetzen will. Ohne wenn und aber. Etwas was in der heutigen Politszene rar geworden ist. Sein Wahlspruch rührt aus tiefer Überzeugung in der Sache. Man spürt ihm die Last und die Situation der Partei an.“¨ Mit dem Stand der FDP kann auch an der Basis kein Politiker zufrieden sein. Die Partei kann glücklich sein einen Kämpfer in den FDP Reihen zu haben der so schnell nicht resignieren wird. Das ist es was mir mein Bauchgefühl sagt.

Ich denke Andreas Feld steht für seine Familie und Nachbarn und Sürther Bürger auf der Strasse weil er Entscheidungen für uns herbeiführen will. Er will gestalten und keine Sprüche klopfen. Er nimmt die Wünsche der Menschen hier in der Region ernst, weil er ein offenes Ohr hat. Er kann zuhören und was mir sehr an ihm gefällt: Er ist kreativ und flexibel. Das braucht die Politik von Morgen. Einen der die Dinge überdenkt und bereit ist offen und ruhig über Standpunkte zu diskutieren.

Also würde mich jetzt ein Nachbar in einer Gesprächsrunde fragen: Was wählst du? So könnte ich beruhigt antworten:

Ihr könnt die FDP Köln und Andreas Feld wählen. Die FDP hat hier im Kölner Süden einen würdigen Vertreter auch wenn er manchen älteren Menschen als noch sehr jung erscheint, empfinde ich ihn als reifen Politiker. In der FDP hat er den Listenplatz 69 der Landeswahlliste der FDP. Das bedeutet aber nicht das Andreas Feld in den Landtag nach Düsseldorf kommt. Er wird auch wenn er nicht in den Landtag kommt, weiterhin für die Menschen in der Region und deren Probleme da sein. Andreas Feld ist in jedem Fall nicht verantwortlich für das schlechte Ansehen der FDP im Bund. Ich finde das allein zählt. Die Entscheidung liegt bei Euch.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.