Köln – Was für ein Fußballabend in Müngersdorf: 50.000 im Stadion, eine elektrisierende Stimmung nach der Präsidentenwahl, und der FC legte los, wie man es sich nicht schöner wünschen konnte. Bereits in der 4. Minute war Jakub Kamiński zur Stelle und brachte die Arena mit seinem 1:0 zum Beben. Köln hätte kurz danach sogar auf 2:0 stellen können – doch Stuttgart rettete auf der Linie.
Der Pfiff, der alles veränderte
Die Schwaben hatten zwar mehr Ballbesitz, doch wirklich gefährlich wurde es nicht. Bis Dr. Matthias Jöllenbeck eingriff – und damit das Spiel auf den Kopf stellte. Was in der 28. Minute geschah, war ein Schlag ins Gesicht für jeden, der es mit dem Fußball ernst meint: Marvin Schwäbe wollte klären, Ermedin Demirović lief von hinten, in Richtung aus dem Strafraum, in seine Bewegung hinein, suchte den Kontakt – und bekam nach Videobeweis den Elfmeter zugesprochen. Ein lächerlicher Pfiff, der den Stuttgartern das 1:1 schenkte. Ohne diesen Strafstoß wäre das Spiel niemals in diese Richtung gekippt. Ich war nach diesen 5 Minuten kurz davor, den Fernseher abzuschalten. Das wäre der Leistung des 1. FC Köln aber eben nicht gerecht geworden und ein gewisses Leiden-potenzial ist uns Köln Fans ja eigen.
Ein Spiel auf Augenhöhe
In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer dann einen offenen Schlagabtausch. Der FC drängte, kam zu Chancen durch El Mala und Kaminski, während Stuttgart selten gefährlich wurde. Alles deutete auf ein 1:1-Unentschieden hin – das gerechte Ergebnis, das dem Spielverlauf entsprochen hätte. Doch in der 81. Minute genügte den Gästen eine einzige Szene: Stiller steckte auf Vagnoman durch, der zum 1:2 traf.
Bittere Wahrheit
Damit bleibt die bittere Erkenntnis: Nicht der bessere Fußball entschied dieses Spiel, sondern eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters und wenn das Schule wird, von hinten in Torwartabschläge rein zu laufen, um einen Elfer herauszuholen, dann gute Nacht. Der FC hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt – und muss nun die erste Heimniederlage der Saison verdauen.
In Müngersdorf spürte man es bis auf die Tribünen: Dieses Ergebnis fühlt sich nicht nach Fußball an. Es fühlt sich verpfiffen an. Und trotzdem freue ich mich, wenn es am Freitag in Sinsheim bei der TSG wieder heißt: Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln: Schwäbe – Schmied (85. Waldschmidt), Martel, Hübers – Sebulonsen, Johannesson (74. Kainz), Krauß, Maina (62. Huseinbasic) – Thielmann (74. Lund), Ache (62. El Mala), Kaminski
VfB Stuttgart: Nübel – Vagnoman, Jaquez, Chabot, Hendriks – Karazor, Stiller, Tiago Tomas, El Khannouss, Führich – Demirovic
Tore: 1:0 Kaminski (4.), 1:1 Demirovic (28./Foulelfmeter), 1:2 Vagnoman (81.)