Soulnight Xmas Party in Wuppertal vs. „the Voice of Germany“

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Köln- Die letzen Gitarren Töne von „Purple rain“ drehen noch eine Ehrenrunde in meinem Ohr. Gerade haben dieses Lied  knapp 500 Leute mitgesungen und Sänger Marvin Becker, bei dieser  22. Soul Christmesse im „Cafe Ada Wuppertal“ fast an die Wand gesungen. Das war die Zugabe und ein Hammer.

Aber erst mal zurück auf : Start.  So gegen 17°° Uhr sitze ich mit meinen Überlegungen am PC. Heute  läuft  doch fast zeitgleich  „the Voice of germany“, die letzte Battle im TV. Das Ticket für die Xmas Soul Night 20°° lauert in der Tasche.

Strömender Regen und eine Stunde Fahrt,  dem stehen „The Voice of Germany“ im TV lockend gegenüber.

Dann kommt noch der Gedanke an: bequemes Sofa, Kekse,Kölsch vs. Soulnight Wuppertal, Gedränge beim anstehen zur Gaderobe, Hitze,Pils und dieses durch Musik ausgelöste, sich ständig bewegen zu müssen. Drei Stunden lang!! Grauselig!

Ihr müsst zugeben eine wahrlich harte  Entscheidung. Muss man sich das heute antun!??

Ich  freue  mich das ich nicht der Einzige bin, der um kurz vor 21 Uhr in einer langen Schlange, auf der stürmisch regnerischen Wiesenstrasse vor dem Cafe Ada steht und auf Einlass wartet.  Nun, das  was die ganze Nation eben nicht sehen und hören kann, weil es eben nicht im TV läuft, ist nun mal die Xmas Soulnight Party. Das ist Hunger! Nach Live Musik. Unwägbares. Die Angst was zu verpassen.  Es steht eine weitere Soulnacht an. Schon die erste im „Forum“ vor vielen Jahren hatte genau diese Aura. Das Besondere erleben.

An dieser Stelle einen lieben Dank an den Initiator und Organisator, musikalischen Direktor und den Pianisten der Band Ulrich Rasch. Dankeschön das Du uns seit zweiundzwanzig Jahren jedes Jahr am Tage vor dem Fest  aufs neue beglückst. Ich bin froh das dieser Event auf die Beine gestellt wurde. Diese Show ist einmalig und ich hoffe ich kann vielleicht beim 25 Jubiläum noch dabeisein.

Jede dieser 22 Soul Dinger hatte eine Besonderheit. So auch gestern. Es war die bisher unübertroffen stärkste Rythmusgruppe seit Beginn dieser Show vor vielen Jahren. Eine ideale Funk Besetzung mit Hendrik Gosmann am Bass, Christian Morhenn an den Drums und Jens Filser an der Gitarre. Leute das war richtig fett!!
Das passte, war taff und tight. Manchmal mal kurz vor grenzwertig für die Ohren. Wer etwas Älter war im Saal 🙂 rückte nach hinten.

So und jetzt lieber Rae und  Xavier, jetzt hättet auch ihr Spaß und Freude gehabt. Nämlich  genau dann, wenn ihr, wie ich Simon Binkenborn erlebt hättet. Der war mein persönlicher Knalleffekt des Abends.  Jung, frisch, mutig. Bei der Stückwahl auf jeden Fall. Das erste mal in der Soulnight Geschichte wurden mehr als 5 Top40 Stücke wie „Moves like Jagger“ gespielt. Das und die volle seelenvolle Stimme von Simon Binkenborn tat der Show sehr gut. Binkenborn traf die Soulhungrigen Seelen und Ohren volle Kanne auf den Punkt. Der Junge öffnet Räume und vor allem füllt er den Raum. Unspektakulär. Anspruchslos.Freundlich.Überzeugend, teils noch etwas unsicher beim Einstieg, aber dann! Ein Rohdiamant.

Seine Songs und Vorträge machten deutlich das Juliette Brans und Marvin Becker, die beiden,die sonst die Show bestimmen, gestern leichte Startschwierigkeiten hatten. Die beiden liefen erst später zur Topform auf. Bei drei Stunden Musik Marathon ist das kein Problem und klagen auf allerhöchsten Niveau. Auch die supergeilen und perfekten „Holy Hornz“  lassen dir kaum  Zeit an irgendwas zu meckern. Die Show ist geil gut und es tanzt der Bär im Ada.

Dann war da doch mittendrin ein Teil Programm, dem ich nicht ganz folgen konnte. Die Singer Songwriter Sängerin, die nicht gut gesungen hat, dafür aber noch eine CD loswerden wollte. Mehr davon und ich hätte mein Kommen bereut. Auch die Wuppertaler nehmen das gekonnt lächelnd hin. Für viele ist die Soulnight ja auch jährliches Familientreffen.

Zwischendurch freute ich mich auf die Zigarettenpause im Treppenhaus. Die Zeit für einen Smalltalk auf der Strasse und schnell mal frische Luft tanken ist wichtig. Drinnen wird abgetanzt und die Luft ist stickig.

Im direkten Vergleich ist die Soulnight für mich der klare Sieger. Denn von „TvoG“kann man sich die Wiederholung ansehen. Auf dem Heimflug Richtung Köln, spule ich einige Teile der Show noch mal ab.
Mich hat die Band und der Abend sehr glücklich und zufrieden auf das Fest eingestimmt. Nach Wochenlangem Weihnachtsmusikgedudel auf allen Kanälen gab es mal richtig was auf die Ohren. Geile Grooves, Sänger und Sängerinen die ans Limit gehen und ihre Musik und Lebensfreude mit dem Publikum teilen. Besser geht nicht.

THX dem Soulnight Ensemble und sicher hätte Nena gestern auch das eine oder andere himmlische Zeichen zur Kenntnis genommen.  You made my christmas night.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.