Köln – Manchmal kommt das echte Leben zwischen Effzeh Spiel und mich – und in diesem Fall war es sogar ein sehr angenehmer Grund. Unser Tennisverein in Norden hatte an diesem Samstag das Nikolausturnier geplant, Beginn 15:00 Uhr. Und was soll ich sagen? Ich war richtig froh, dabei zu sein. Zwischen Glühwein, Spaß und ein bisschen sportlicher Betätigung habe ich den FC erstaunlich wenig vermisst.
Natürlich habe ich zwischendurch doch mal auf mein Handy geschaut. Zur Pause stand es 0:0 – kein Grund, nervös zu werden. In der zweiten Hälfte blinkte dann eine 1:0-Führung für Köln auf, später das 1:1… und an diesem Punkt war es mir ehrlich gesagt fast egal. Ich war mitten im Turnier, die Stimmung war gut, und das Handy blieb dann auch wieder in der Tasche.
Erst später am Abend habe ich mir das Spiel in Ruhe Re-Live angesehen. Und das war vermutlich die bessere Entscheidung – mit etwas zeitlichem Abstand lässt sich das Geschehen im Müngersdorfer Stadion deutlich entspannter betrachten.
Der Spielverlauf – Chancen, Kontrolle und ein bitter später Gegentreffer
Der 1. FC Köln musste sich am Samstagnachmittag mit einem 1:1 gegen St. Pauli zufriedengeben. Vor 50.000 Zuschauern im RheinEnergieSTADION brachte Said El Mala die Kölner zwar in Führung (51.), doch die Gäste schlugen in der Nachspielzeit eiskalt zurück: Ricky-Jade Jones köpfte zum späten 1:1 ein.
Ein zäher Beginn – Köln mit den besseren Momenten
Beide Teams starteten verhalten. Die erste große Chance hatte der FC nach einem Ballgewinn von Eric Martel. Über Waldschmidt landete der Ball bei El Mala, doch Pauli-Keeper Vasilj rettete (8.).
In der 21. Minute folgte dann der Dreifach-Aufreger:
– El Mala scheitert aus drei Metern spektakulär an Vasilj.
– Waldschmidts Nachschuss knallt an den Pfosten.
– Sebulonsens Versuch wird erneut von Vasilj entschärft.
St. Pauli stand stabil, Köln spielte phasenweise zu ungenau – folgerichtig ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Das 1:0 – ein Kölner Konter aus einem Hamburger Standard
Ausgerechnet ein Pauli-Freistoß eröffnete Köln die Führung. Waldschmidt schlug den Ball lang nach vorne, El Mala spritzte dazwischen, ließ alle Gegenspieler stehen und verwandelte eiskalt – 1:0 (51.).
Danach hatte der FC alles im Griff. Mehrere gute Chancen wurden jedoch vergeben, unter anderem ein doppelt starker Versuch in der Nachspielzeit, als Ache und Kainz beide an Vasilj scheiterten.
Der Schlusspunkt – ein Ausgleich aus dem Nichts
In der 90. Minute kam St. Pauli plötzlich noch einmal auf. Eine Flanke von Sinani fand Ricky-Jade Jones, der den Ball ins lange Eck köpfte. FC-Keeper Schwäbe rutschte unglücklich weg und hatte keine Abwehrchance. Kurz darauf war Schluss – und Köln musste sich mit dem Remis begnügen.
Vielleicht war es gut, das Spiel nicht live gesehen zu haben. Denn so sehr der FC das Geschehen auch über weite Strecken kontrollierte, so bitter war der Ausgleich in letzter Minute. Dennoch: Die Mannschaft zeigte phasenweise gute Ansätze, auch wenn am Ende mehr drin gewesen wäre.
Und ich? Ich hatte einen großartigen Nikolaus-Nachmittag im Tennisverein – mit einem Punkt des FC zum Abschluss. Am Ende gar keine so schlechte Kombination.
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1.FC Köln: Schwäbe – Sebulonsen, Martel, van den Berg – Thielmann, Huseinbasic (73. Johannesson), Krauß (82. Kainz), Kaminski – Waldschmidt (88. Lund), El Mala (82. Maina), Bülter (73. Ache)
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Pyrka, Sands, Oppie, Fujita, Irvine – Kaars, Pereira Lage



































































