Stale Solbakken feiert den Sieg gegen Hertha vor der Südtribühne

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Köln- 1:0 gewinnt der 1FC Köln das erste Heimspiel 2012, nach einer fast dramatischen Partie gegen Hertha BSC Berlin. Stale Solbakken hatte vor der Partie gesagt:“ Das wird ein 6 Punkte Spiel.“ Am Ende waren es drei fette Punkte für den FC und bei allen Querelen der letzten Wochen, ein Spiel das den FC Fans die Mannschaft wieder ganz nahe brachte. Kampfgeist. Teamgeist. Der Einsatz und die Leidenschaft der Spieler waren ansteckend. Nichts anderes brauchen wir in Köln.

Mit der sechs Punkte Philosophie hatte Stale Solbakken gar nicht mal so unrecht. Ich denke er hatte sich für diese Partie mit der Mannschaft einiges vorgenommen. Aber wo lag denn das dramatische dieser Partie?

Vorausgegangen waren zwei unberechtigte rote Karten gegen Mato Jajalo und wirklich vollkommen daneben und unberechtigt, gegen Lukas Podolski. Darauf folgte bange 15 Minuten und ein Endkampf in den letzten vier Minuten der zusätzlichen Nachspielzeit. Die Geisböcke überstanden die letzen Minuten und gingen als verdiente Sieger vom Platz.

Als der erlösende Abpiff kam, hielt den Norweger nichts mehr an der Linie. Er stürmte aufs Feld und in die Südkurve, riss die Arme in die Luft. Er feierte den Sieg, ein Novum für einen Trainer in der 1 Bundesliga, als hätte er das gloreiche Tor geschossen. Die Fans in der Kurve nahmen das dankbar an.

By the way, verdient hat er diese Feier auch. Es war zum ersten Mal sahen die FC Fans in dieser Saison ein hervorragend und leidenschaftlich eingestelltes Team auf dem Feld. Die Geisböcke lagen in der ersten Hälfte durch ein Tor von Christian Clemens vorne. Wir sahen tolle Ballpassagen und hervorragende Kombinationen in einem Spiel, in dem der FC den Gegner klar dominierte.

Es reihte sich Torchance an Torchance. Allein Milowje Novakovic hätte vier Hütten machen können. Leider verpasste der Kölner Stürmer ein ums andere mal.

Michael Rensing vereitelte in der Abwehr in grandioser Manier die Chancen der Berliner. Eigentlich passte alles und es war nur eine Frage der Höhe des Sieges. OK nach der Pause war der FC nicht mehr so ballsicher, aber immer noch auf einem hohen Niveau und mit Vorwärtsdrang. Bis dann Schiedrichter Winkmann durch seine Fehlentscheidungen die Partie zugunsten der Berliner drehte.

Nach knapp einer Stunde schied der angeschlagen ins Spiel gegangene Mittelfeldspieler Martin Lanig verletzungsbedingt aus. Für ihn kam Mato Jajalo ins Spiel (57.). Beide Mannschaften versuchten das Mittelfeld schnell und direkt zu überbrücken und so misslangen aufgrund des gesteigerten Risikos viele Aktionen auf beiden Seiten.

Novakovic war es dann, der in der 62. Spielminute die nächste große Torchance für den FC hatte. Nach Flanke von Brecko verfehlte Nova per Kopf nur knapp das Ziel. Nur zwei Minuten später zog Mato Jajalo aus knapp zwanzig Metern am linken Pfosten vorbei. In der 66. Minute dann der Schock für den 1. FC Köln. Mato Jajalo setzt Kobiashvili in hohem Tempo nach, grätschte nach dem Ball und sah dafür von Schiedsrichter Guido Winkmann die Rote Karte (66.).Das war allemal gerde eine Gelbe.

Stale Solbakken brachte Kevin Mc Kenna und opferte Milivoje Novakovic (68.). Als knapp 10 Minuten später Christian Eichner den Ball eroberte und in der Vorwärtsbewegung von Levan Kobiashvili gefoult wurde, überschlugen sich die Ereignisse.

Kobiashvili wurde mit Gelb bedacht und geriet anschließend mit fast der gesamten FC-Mannschaft aneinander. Als die Unparteiischen das Geschehen im Griff zu haben schienen, gerieten erneut Kobiashvili und Lukas Podolski aneinander. Der Unparteiische beriet sich mit seinem Assistenten, schickte Kobiashvili mit Gelb-Rot und Lukas Podolski mit der Roten Karte vom Platz (78.). Lukas hat gar nichts, aber wirklich nicht gemacht. Blamable Entscheidung des Unparteiischen.

Lukas Podolski dann zu den Platzverweisen gegenüber Sky Sport: „Ich habe die Szene in der Kabine gesehen. Ich denke, jeder hat sie gesehen. Das war absolut keine rote Karte für mich. Bei Jajalo kann man diskutieren, ob das rot war oder nicht. Ich weiß nicht, was er bei meiner Szene gesehen hat. Ich bin ganz ruhig geblieben, habe mich vom Gegenspieler weggerissen. Ich habe den Schiri danach gefragt, wieso ich die rote Karte bekommen habe. Er meinte, ich hätte einen Hertha-Spieler am Hals gewürgt. Die Meinung muss er exklusiv haben. Ich muss das aber akzeptieren. Es bringt nichts, da jetzt rumzumeckern, sondern man muss nach vorne schauen.“

Otto Rehhagel (Trainer Hertha BSC Berlin) zur Niederlage: „Wir haben gedacht, dass wir hier zumindest ein Unentschieden holen können. Das war nicht der Fall. Aber es muss weiter gekämpft werden, das war mir klar von Anfang an, dass es hier vielleicht bis zum letzten Spieltag dauert. Das müssen wir akzeptieren, das Spiel abhaken und auf das Spiel gegen Bayern konzentrieren.“

Der FC holt drei wichtige Punkte. Die Spieler beweisen das sie als Team agieren können. Wir Fans hoffen jetzt einfach mal das dieser Trend anhält.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.