Wem nützen 75% Ballbesitz ohne Sieg- 1FC Köln gegen Dresden 1:1

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1FC Köln Bundesliga Heimspiel

Köln- Die Frage,wem nun ein so hoher Anteil an Ballbesitz, es waren in der  ersten und zweiten Halbzeit an die 75%  letzlich nützt, die habe ich mir gestern Abend einige Male gestellt. Es ist schon toll  wenn die  Mannschaft des 1FC Köln  wie gestern beim Heimspiel  gegen Dresden den Gegner klar dominiert. Wenn dem Gegner aber eine einzige läppische Chance zur Führung und last but not least zur Punkteteillung verhilft, dann ist für mich das Ziel verfehlt. Den Punkt hatte Dynamo mal gar nicht verdient.

Ärgerlich aber wahr wer so dominiert und nicht mehr draus macht dem gebührt doch Schelte! Oder?  Vielleicht sehe ich das zu kritisch.  Ich blicke aber auch  absolut nicht woran das nun wirklich liegt.

Ich denke das es Lukas Podolski der ja gestern im Stadion saß nicht anders erging als mir. Ich vermute er wäre gerne das eine oder andere Mal da vorn drin gewesen und hätte das Ding für die Kollegen einfach mal in die Maschen gehauen.

Chihis, Brökers  und Ujah verspasste Chancen hätten für mindestens drei passable Tore gereicht. Wo es klemmt wissen nur die Probanten selber. An der Anfeuerung der Fans der  41.800 Zuschauern im RheinEnergieStadion die eine leidenschaftliche Leistung sah  hat es auch nicht gemangelt, denn die haben zwei Halbzeiten lang alles gegeben. Da könnte man zufrieden sein.

Das erste Tor fiel nach 30 Minuten voller Drangphase, durch ein grobes  Missverständnis von Bigalke und Eichner. Beide einigten sich nicht, wer den Ball im Mittelfeld übernehmen sollte. Robert Koch nutzte die Lässigkeit und bediente Poté durch das Loch in der FC-Abwehr. Er pöhlte  das Leder unhaltbar von rechts durch die Beine von Timo Horn ins Netz. Keine Chance für den Kölner Schlussmann.

Dann brauchte man beim FC eine Viertelstunde um sich neu zu sortieren. Das Ding wollte aber trotz reichlich Anläufen nicht rein. Viele Flanken gingen in den leeren Raum oder landeten auf den Köpfen der Abwehr. Die Ecken  von links, getreten von Chihi verloren sich zu 80% im Nirwana. Da wäre ein Punkt, den Stani echt noch verbesseren könnte. Sah man dagegen die Ecken von Dynamo dann brachten die jeweils mächtig Gefahr. Auch die Freistösse der Geisböcke werden nicht, oder kaum effektiv genutzt.Pause.

Aus der Kabine zurück  startete der FC fast mit dem Ausgleich. Adil Chihi  kommt nach einem 70 Meterlauf die Linie entlang, zieht in die Mitte  auf  Bigalke. Der reicht weiter  auf  Bröker, eigentlich genial gut, doch der kann  aus kurzer Distanz Kirsten nicht überwinden.(47.). Die anschließende Ecke von Chihi, setzte Bröker mit einem Kopfball an den Pfosten.  Ja und so ging es weiter und weiter und weiter.

Dann hebt Brecko den Ball in den Strafraum. Der kleine Ujah springt am höchsten und drückt das Ding  per Kopfball  zum 1:1 ins Netz. Der Nigerianer hätte beinahe sogar noch den Siegtreffer erzielen können. Doch sein Kopfball nach einer Ecke verpasste den Pfosten um Haaresbreite (82.).

Es ist wirklich eine junge Mannschaft das sieht man. Kampfgeist uns Moral stimmen. Es fehlt aber nicht an Glück sondern an Durchsetzungsvermögen einzelner Spieler. Chancen muss man erkennen wenn sie da sind.  Dann etwas riskieren und für Überraschungen sorgen. Da sehe ich leider zu wenig. Für den Gegner sind viele Spielzüge zu durchsichtig und im Mittelfeld wird oft das Tempo verschleppt. Die Pässe kommen oft zu ungenau oder erwischen den eigenen Mann unerwartet oder auf dem falschen Bein.

Unter uns gesagt muss man im Augenblick einfach zufrieden sein. Mehr ist nicht drin und so kann man den Traum vom Wiederaufstieg erst einmal begraben. Nach der gestrigen Partie zeigt sich: Es gibt viel zu tun packen wir es an!
Da hat Stani noch eine Menge Arbeit, um ein sicheres Fundament auf  die Beine zu stellen, die erfahrenen Bundesligisten den Schneid abkaufen können.

Ich bin im Augenblick glücklich der Abstiegszone entronnen zu sein. Das finde ich beruhigend. Also wenn der FC weniger den Ball besitzt, dafür die Dinger aber ins Netz kloppt, dann geht es mir noch besser. Go FC!

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.