Köln- Es gibt Spiele, die man nicht nur sieht, sondern spürt. Der 1. FC Köln gegen den FC Bayern München war so ein Spiel. Schon die ersten Minuten in Müngersdorf zeigten: Hier wird jeder Pass, jeder Lauf, jeder Zweikampf von den Fans gelebt. Die Südkurve explodierte förmlich – eine Welle aus Gesängen, Trommeln und Fahnen, die das ganze Stadion ergriff. Man spürte den Herzschlag der Geißböcke, lange bevor der Ball überhaupt im Spiel war.
Und der Effzeh überraschte früh. Bereits nach fünf Minuten übernahm Köln das Spielgeschehen, kontrollierte das Mittelfeld und setzte die Bayern wiederholt unter Druck – ein Bild, das man selten vom Domklub sieht.
Die 50.000 Zuschauer im RheinEnergieSTADION waren sofort Feuer und Flamme. Die Choreografie der Südtribüne, die lautstarke Unterstützung der Fans, Standing Ovations für einzelne Aktionen – all das verlieh dem Spiel einen unverwechselbaren Charakter.
Ragnar Ache: Ein Kopfball ins Herz der Fans
In der 31. Minute war es dann soweit: Ragnar Ache steigt hoch und köpft das 1:0 für Köln. Die Südkurve rastete aus. Hände flogen in die Luft, die Stimmen wurden lauter, die Trommeln wummerten. Jonas Urbig im Tor glänzte zuvor mit unglaublichen Paraden – der junge Keeper, aus der FC-Akademie, machte sich unsterblich in diesem Moment. Für fünf Minuten glaubte jeder im Stadion an das Wunder.
Bayern schlägt zurück
Doch Bayern wäre nicht Bayern, wenn sie sich so leicht beeindrucken ließen. Innerhalb von zwei Minuten drehten Luis Diaz und Harry Kane das Spiel. Die Südkurve schwieg kurz, dann hallten die Gesänge wieder, diesmal kämpferischer, trotzig. Der FC wankte, aber fiel nicht.
Kampfgeist bis zum letzten Atemzug
Nach der Pause zeigte Köln, was echte Leidenschaft bedeutet. Immer wieder stürmten die Spieler nach vorne, immer wieder erhob sich die Südkurve, feuerte an, hielt jeden Angriff wach. Chancen blieben ungenutzt, doch der Wille war sichtbar. Erst ab der 60. Minute setzte die physische Überlegenheit der Bayern ein – Kane und Olise erhöhten auf 3:1 und 4:1. Und doch: Selbst in dieser Phase blieb Köln gefährlich. Linton Maina traf den Pfosten, und auch die Nordkurve tobte wie am Anfang – Respekt, Leidenschaft, ungebrochener Stolz.
Fazit: Stolz trotz Niederlage
Das 1:4 spiegelt die Klasse der Bayern wider, doch es kann nicht darüber hinwegtäuschen, was Köln gezeigt hat: Mut, Spielfreude und die Fähigkeit, ein Stadion zu elektrisieren. Und wäre das erste Tor der Bayern, dieses Abseits Ding nicht gewesen, wer weiß? Diese Mannschaft hat einmal mehr bewiesen, dass Fußball mehr ist als Ergebnis: Es ist Herzblut, Gemeinschaft und Leidenschaft pur.
Für die Bundesliga gibt mir das Kölner Spiel viel Hoffnung: Wer so spielt, wer so kämpft und wer so unterstützt wird, der muss sich vor keinem Gegner verstecken – selbst nicht vor dem Rekordmeister. So freue ich mich jetzt, wenn es am Sonntag um 15:30 Uhr gegen den HSV wieder heißt: Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln: Zieler – Schmied, Martel, Lund – Sebulonsen, Kaminski (79. Waldschmidt), Johannesson (79. Maina), Krauß (75. Kainz) – Bülter (65. Özkacar), Ache, S. El Mala (65. Huseinbasic)
FC Bayern München: Urbig – Laimer, Upamecano, Tah, Stanisic (88. Guerreiro) – Kimmich, Pavlovic, Olise (76. Karl), Gnabry (62. Goretzka), Luis Diaz (88. Boey) – Kane (88. Jackson)
Tore: 1:0 Ache (31.), 1;1 Luis Diaz (36.), 1:2 Kane (38.), 1:3 Kane (64.), 1:4 Olise (72.)


































































