1.FC Köln – Ein Abend, der weh tat – und trotzdem stolz machte

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BVB gegen den 1.FC Köln mit unverdienter Niederlage Foto Stadionkind (C) Enno

Köln – Der 1. FC Köln verliert in Dortmund in der Nachspielzeit. Es war mehr als nur ein Spiel. Vier Wechsel, vier Versprechen,leider kam alles anders als gedacht. Am Ende eine bittere unverdiente 1:0 Niederlage gegen den BVB.

Lukas Kwasniok mischte seine Karten neu.Vier Veränderungen in der Startelf gegenüber dem 1:1 gegen Augsburg – und damit auch ein neues Versprechen an die eigene Mannschaft.Jan Thielmann fehlte verletzt, dazu blieben Dominique Heintz, Joel Schmied und Luca Waldschmidt draußen. Cenk Özkacar, Denis Huseinbasic, Marius Bülter und Said El Mala rückten in die Elf.Ein Aufbruch, der nach Mut roch. Nach einem „Warum eigentlich nicht?“.

Ein anderes Köln

Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich ein FC-Spiel nicht aus der Nordkurve, sondern aus Köln selbst sah.Eine Auswärtspartie daheim – eine merkwürdige Mischung aus Nähe und Ferne. Ich war gespannt, wie sich dieser FC im Signal Iduna Park schlagen würde.Und siehe da: Er tat es richtig gut.

Von Beginn an war da kein Angsthasenfußball, sondern ein waches, robustes Köln.
El Mala hatte früh eine große Chance, der Ball zischte knapp vorbei.Man spürte: Hier ist was drin.
Das 0:0 zur Pause – kein Zufall, sondern Ergebnis harter, ehrlicher Arbeit.
Eine Halbzeit, die zeigte: Man kann auch mit Dortmund auf Augenhöhe Fußball spielen.

Zwischen Menschen, Gesprächen – und verpassten Minuten

Ich habe das Spiel nicht so intensiv verfolgt wie sonst. Wir waren eingeladen, es gab Gespräche, Gläser, Lachen – das Leben eben.Aber selbst aus der Peripherie der Aufmerksamkeit merkte man, dass sich das Geschehen drehte.Dortmund übernahm das Kommando, schob den Ball, suchte die Lücke. Köln stemmte sich dagegen, hielt mit allem, was da war – mit Körper, Wille, Disziplin. Und mit Marvin Schwäbe.

Der Mann, der alles hielt – bis fast zum Schluss

Marvin Schwäbe war wieder einmal der Grund, warum der FC in solchen Spielen überhaupt bestehen kann. Er hielt Bälle, die keine waren.Er hielt Köln im Spiel, im Atem, im Glauben.
Schon früh vereitelte er Chancen, später wurde er zum Sinnbild dieses Spiels: wach, stoisch, entschlossen.Ein Torhüter, der nicht nur Paraden liefert, sondern Haltung.

Dann kam dieser eine Moment

Und dann passiert es. Ein Zweikampf, ein verdrehter Körper, ein Schrei.Timo Hübers bleibt liegen, das Knie – falsch, einfach falsch.Es sind diese Sekunden, in denen Fußball still wird.
Man weiß: Das ist kein Krampf, kein Ziehen, das ist etwas anderes. Etwas, das lange bleibt.
Kwasniok hatte da schon alle Wechsel gezogen. Köln musste zu zehnt weiter.

Und als ob der Fußball all das noch toppen wollte, fiel das Tor – in der siebten Minute der Nachspielzeit.Ein abgefälschter Schuss, durch Beine, durch Pech, durch alles.
1:0 für Dortmund. Der Rest ist Schweigen.

Mehr als eine Niederlage

Es war ein Spiel, das Köln verlor – und doch etwas gewann.Würde vielleicht. Trotz. Dieses Gefühl, dass man nicht klein ist, nur weil man am Ende verliert. Die Mannschaft war auf Augenhöhe, über weite Strecken sogar mutiger. Aber die Moral, die sie zeigte, wird sie teuer bezahlen müssen. Hübers wird fehlen. Und damit ein Stück der inneren Stabilität.
Wenn Bayern im Pokal nach Müngersdorf kommt, wird man das spüren.
Vielleicht auch den Schmerz von Dortmund – als Nachklang, als Erinnerung. Irgendwie freue ich mich nicht auf Mittwoch, wenn die Bayern kommen. Im Augenblick würde ich uns gerne eine kleine Auszeit gönnen bis es wieder heißt:Come on Effzeh!
Leider küttt et immer wie et kütt. 🙂

Die Stimmen  zum Rasen Event 

Marvin Schwäbe: „Ein Scheißtor. Sabitzer trifft den Ball nicht richtig, dann geht er durch Eriks Beine – ich seh ihn nicht. Bitter. Wir haben einen großen Fight geliefert, ein geiles Spiel gezeigt. Ein Punkt wäre verdient gewesen.Die Team-Performance war top – wir können gegen große Gegner bestehen, holen nur zu selten was Zählbares.“

Buedchen Micha: Ja ich weiß, dass die Niederlage wahrscheinlich verdient war. Trotzdem fühlt sich so ein Treffer in der 96. Minute extrem schlecht an. Die Mannschaft hätte sich für den Kampf diesen einen Punkt echt verdient gehabt. Und die wahrscheinlich schwere Verletzung von Timo Hübers war dann nochmal der psychische Leberhaken für Mannschaft und uns Fans.

So standen die Teams auf dem Dortmunder Grün 

1. FC Köln: Schwäbe – Hübers, Martel, Özkacar – Sebulonsen, Johannesson, Huseinbasic, Lund – El Mala, Bülter, Kaminski

Borussia Dortmund: Kobel – Anton, Schlotterbeck, Bensebaini – Ryerson, Groß, Nmecha, Svensson – Adeyemi, Chukwuemeka – Guirassy

 

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74