Köln – Das war für 78.000 Zuschauer am Nürburgring wieder Motorsport vom Feinsten. Mercedes siegte in beiden DTM läufen auf dem Grand Prix Kurs. Am Samstag war es Lucas Auer der seinen dritten Saisonsieg in einem turbulenten Regenrennen einfuhr. Am Sonntag krönte dann Robert Wickens das Rennsport Wochende für Mercedes-AMG mit dem zweiten Podium.
Und der Sonntagslauf bot noch einmal mehr Spannung und Action als erwartet.
Robert Wickens fuhr am Sonntag auf dem Nürburgring zu seinem ersten Saisonsieg. Der Mercedes-AMG Pilot hatte das 14. Rennen der Saison von Platz drei aus in Angriff genommen und überquerte nach 40 Runden die Ziellinie als Sieger.
Nach dem Vierfacherfolg vom Samstag, Lucas Auer, Paul Di Resta, Robert Wickens und Maro Engel, feierten die Stuttgarter mit Paul Di Resta auf Platz zwei, am Sonntag dann den Doppelsieg. Für den Kanadier ist es der sechste Sieg in seinem 80. DTM-Rennen. Das Podium in der Eifel komplettierte als Dritter Titelverteidiger Marco Wittmann(BMW), der sich so seine Meisterschaftschancen wahrte.
„Das war ein hart erkämpfter Sieg“, sagte Wickens nach dem Rennen. „Ich hatte einen tollen Kampf mit Marco. Das Rennen war fordernd, hat aber richtig viel Spaß gemacht.“
In der DTM-Fahrerwertung ist nach 14 von 18 Saisonrennen weiterhin alles offen. Audi-Pilot Mattias Ekström wurde von Startplatz 13 aus am Ende Sechster und baute damit seine Führung leicht aus, während der Meisterschaftszweite Lucas Auer sich nach einem selbst verschuldeten Dreher in der Anfangsphase des Rennens früh um einen möglichen Podiumsplatz brachte.
Neben dem Österreicher blieb mit René Rast auch der Dritte in der laufenden Meisterschaft ohne Punkte. Aufgrund einer Strafe musste der Audi-Pilot von ganz hinten starten und kam nie in die Nähe der Punkteränge
Nach dem Regen-Roulette am Samstag fand das Rennen am Sonntag unter trockenen Bedingungen statt. Wittmann, von der Poleposition gestartet, war erst der Jäger, dann der Gejagte. Nach dem verlorenen Startduell gegen Paul Di Resta kämpfte er sich wieder an den Führenden heran und konnte Platz eins in Runde 15 zurückerobern.
Die Freude währte allerdings nur kurz: Drei Runden später musste sich der zweimalige Meister dem späteren Rennsieger Wickens geschlagen geben. Zwar versuchte Wittmann in der verbleibenden Zeit den Kanadier anzugreifen, hatte in Runde 35 aber erneut das Nachsehen gegen Di Resta. „Gegen die Mercedes hatte ich zum Ende des Rennens keine Chance“, resümierte Wittmann. „Paul war extrem schnell. Zwischenzeitlich war ich zuversichtlich, das Rennen noch gewinnen zu können. Aber am Ende bauten meine Vorderreifen immer weiter ab. Da ging nichts mehr.“
Timo Glock von Nico Müller übel ausgebremst
Timo Glock fuhr ein super Rennen. Zuerst durch einen verspäteten Reifenwechsel auf Rang 12 zurückgefallen flügte er mit seinem BMW dann durch das Feld. Dann wurde er durch den Audi von Nico Müller, bis dahin ohne frische Reifen unterwegs, heftig eingebremst. ARD Co Kommentator Timo Scheider, war ebenso wie ich der Meinung, das es sich um taktisches Manöver von Audi handelte. Keinen Platz lassen und so stark bremsen, das wahr nicht fair. Müller schied kurz darauf aus. Durch den Aufprall nahm die Front von Glock’s BMW erheblichen Schaden und ein weiterer Boxenstop war erforderlich. Am Ende reichte es leider nur für Platz 8. Anhand der Rundenzeiten war aber ein Podium für Timo Glock möglich und so wurde seine Chance auf die Meisterschaft erheblich eingeschränkt.Shit happens!
Überhaupt gab es in diesem Rennen einige grenzwertige Rempler bei allen Teams. Man merkt das die Meisterschaft noch nicht entschieden ist. Auf der anderen Seite müssen die Sportkommissare aber auch ein wenig genauer hinsehen, denn nicht alle Aktionen waren fair und sportlich.
Die DTM-Fahrerwertung bleibt vier Rennen vor Saisonende hoch spannend: Ekström führt mit 136 Punkten vor Auer (127), Rast (124), Wittmann (115), Green (113), Rockenfeller (110) und Glock (108). Bei noch 112 zu vergebenden Punkten in den vier Rennen und Qualifyings haben noch rund zehn Fahrer realistische Chancen auf den Titel.
Die Fortsetzung im Kampf um den DTM-Titel findet in zwei Wochen im österreichischen Spielberg statt.
Auf dem Red Bull Ring stehen vom 22. bis 24. September 2017 die Saisonrennen 15 und 16 an, bevor es Mitte Oktober in Hockenheim zum großen Finale kommt. (Quelle DTM Foto:DTM)
Das Qualifying wird bei ARD ONE und die Rennen in der ARD Sportschau übertragen.