1.FC Köln- Unnötige Niederlage gegen Gladbach

1917

Köln- Bestes Sommerwetter beim Heimspiel des 1.FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. 50000 Zuschauer. Das RheinEnergieStadion ausverkauft und dann holt uns eine klägliche 0:1 Niederlage aus allen FC Träumen. Die folgenden neunzig Heimspielminuten, kannst du dir nach zwei richtig tollen Spielen im Vorfeld dieser Begegnung, wahrlich nicht ausdenken.

Gemütlich standen wir in einer kleinen Twitter Runde auf der Süd, tranken Cola und pieften noch eine. Die Sonne schien uns ins Gesicht und die Stimmung und Vorfreude auf das kommende match war bestens und sehr zuversichtlich. Knapp 45 Minuten vor Spielbeginn standen alle Tipps und die Fan Moral auf Heimsieg. Logisch. Immerhin war da der Sieg in in Freiburg im Gepäck und die positiven Medien Ankündigungen der FC Spieler in der laufenden Woche, ließen kaum eine negative Stimmung zu. Was sollte da schon anbrennen?  Paul zeigt das Handy mit der Aufstellung in die Runde. Das Freiburg Team mit Cordoba am Start.Topp. „Löppt doch“ sage ich. Zustimmendes nicken in der Runde.

„Lass uns reingehen“ sagt der Tünn und so sitzen wir eine schon eine halbe Stunde vorher auf der Süd. Gladbach zieht unter einem gellenden Pfeifkonzert ins Stadion ein. Dann kommen unsere Jungs auf das Grün und die Südtribüne verpasst unserem Team, mit einem wirklich geilen Riesenalarm und Standing Ovations, die mit Sicherheit  erste mächtige Gänsehaut an diesem Spieltag. Donnerwetter denke ich, da ist aber was gebacken heute.

Und dann geht es los das Spiel. Wie erwartet stehen die Gladbacher hoch und pressen stark. Der FC versucht hinten raus zu kommen. Doch schon die ersten Pässe finden nicht ihren Mann.

Frühe allgemeine Verunsicherung beim FC

Eine spürbare Verunsicherung kommt auf. Was ist los denke ich. Schon fünf unnötige lange Abschläge von Timo Horn in Richtung Cordoba und Modeste, die diese hohen Anspiele, weil bestens markiert, nicht umsetzen können. Der Ball landet jeweils in den super  positionierten Gladbachern Reihen. Mit nur drei Pässen sind die sofort wieder mit hohem Tempo, im und rund um den FC Strafraum, gefährlich tätig.

Und wieder so ein Abschlag der dann nach Ballerlust beim Gegner landet. Und wieder setzen die Gäste  das sofort in die  Umschaltbewegung um. Dem folgt eine völlig missglückte Abwehraktion von Ehizibue im eigenen Strafraum, der Ball tropft Richtung Plea und der kann frei vor Horn  aus etwa zehn Metern den Ball locker ins Netz schieben. Und die Gäste  sind Gott sei Dank zu doof  die weiteren Chancen zu verwerten, sonst stünde es nach 15 Minuten schon 0:3. Und das wäre sogar verdient, denke ich und bin erstaunt, weil ich so etwas von mir nicht kenne.

Und der Unsinn mit den langen Bällen hört nicht auf. Statt wie im ersten Spiel Ehizibue oder Hector mit einem Pass oder Handabwurf zu bedienen und Hector stand fast immer meterweit frei, um dann über außen in die Tiefe zu gehen, hämmert Timo Horn das Leder immer nach dem gleichen Motto,  Richtung Cordoba…….ach ja hatten wir ja schon….einfach in die Gladbacher Reihen.

Kein einziger Angriff geht in die Tiefe um vielleicht mal mit einer scharfen Hereingabe für Gefahr durch Modeste oder Cordoba im Gäste Strafraum zu sorgen. Sebastiian Bournouw in beiden Halbzeiten noch der stabilste, versuchte  mehrfach Ehizibue nach vorne ins Spiel zu bringen, doch statt eines schnellen Laufes, verdaddelte der den Ball noch vor der Mittellinie. Ezibue steht in der ersten Hälfte vollkommen neben den Pantinen.

Und auch Shkiri verstolpert im Mittelfeld alles was man nur verstolpern kann. Wenn Czichos mal einen Pass auf Hector bringt, dann nur so blöde, das dieser ihn total bedrängt nicht verwerten kann. Cordoba und Modeste sind enge markiert. Schaub und Drexler rödeln immer wieder um sich selbst und suchen verzweifelt nach Anspielpartnern. Landet der Ball bei Verstraete geht es nur seitlich und nach hinten, zurück auf Horn, der dann….ach ihr wisst schon. Der Ball zum Packing. So nennt man das, wenn man die gegnerische Abwehr mit dem langen Ball übertölpelt. Wenn der eine  beschissene Abwehr hat klappt das.

Jedes Spiel hat einen Gegner und die Gäste machen das da unten auf dem Rasen richtig klug. Spieler die beim FC etwas bewirken könnten, sind eng markiert.   Das Gefühl wächst, das unsere Männer  heute vollkommen neben der Kappe stehen. Das Zweikampfverhalten ist auch ohne die TV Statistik zu kennen erbärmlich. So geht es in die Pause.

Das Pausenfeeling ist bei weitem schon nicht mehr rosig und es fallen teilweise üble Bemerkungen…..“Warum spielt Mere eigentlich nicht, das ist doch krank was Czichos da abliefert“……,“ Koziello für Verstraete wäre tausendmal besser heute, der Belgier rallt ja gar nichts“…..“Boa der Shkiri steht ja voll neben den Pantoffeln, herrje ist das schlecht“….“der beste bisher Bornouw, der Pfeiler in der Brandung“…..

Wer gedacht hätte, das es nach der Halbzeit besser wird, der sah sich gestern getäuscht. Ok es gab etwas mehr Strom bei den Geißböcken, aber die vorgenommenen Änderungen, bewirkten unter dem Strich kein zählbares Resultat.

Die Einwechslung von Cello und Terrodde erbrachte, das nicht mehr Timo die langen Dinger kloppte, sondern Marcel pöhlte die Dinger in die Nachmittagsonne.

Und was dann bei Cordoba und Terodde ankam, wurde dann auch noch so unglücklich verstolpert, das es eine wahre Augenweide war.

So what? Shit happens! Niederlage. Aus der Traum vom Pflaumenbaum dachte ich nach dem Abpfiff. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Der FC bleibt eben der FC und ist fast schon mit dem Slogan zu belegen…..“immer für eine  unerwartete Überraschung gut.

Na ja. So ganz stimmt das nicht und es mag ja sein, das die Vorbereitung im Kopf bei allen Spielern stimmte. Es mag ja sein, das alle Spieler zum Ziel hatten die Partie zu rocken. Doch auf dem Rasen kam das eben nicht an.

Du hast tausend PS unter der Motorhaube, doch wenn du auf matschigen Boden zu viel Gas gibst, drehen halt die Räder durch und du kommst nicht von der Stelle.

Dabei haben alle Spieler bereits deutlich belegt das sie es können. Gegen Dortmund wurden die PS zumindest eine Halbzeit auf den Rasen gebracht. In Freiburg war die Schlussviertelstunde die Krönung. Gestern war wohl zu wenig Sprit im  Tank oder die falsche Bereifung für die Matsche drauf.

Das schlechte  Spiel wurde darüber hinaus  noch mit einem Böller verziert, der von oben zwischen Ordner und Medien unterhalb der Süd geworfen wurde. 11 Verletzte ein verstörter Hennes und am Ende eine total unnötige Niederlage. Was für ein geschenkter Heimspieltag. 🙄

Dominick Drexler zum Spiel: „Wir haben in der ersten Hälfte nervös gewirkt. In der zweiten Hälfte haben wir viel versucht und investiert und hatten auch ein paar Chancen zum Ausgleich. Sehr schade, dass wir als Verlierer vom Platz gehen, das müssen wir beim nächsten Derby besser machen und eine Schippe drauflegen. Wir sind den Fans gegenüber in der Bringschuld, dass wir das nächste Heimspiel mit noch mehr Wucht spielen und für unsere Fans den ersten Dreier zu Hause holen.“

Wucht? Oh, die habe ich nicht gesehen und bei guter Konzentration und Einsatz in den Zweikämpfen, wäre allemal ein Punkt drin gewesen. Eigentlich war sogar ein Sieg möglich , denn so stark war Gladbach wirklich nicht.

Achim Beierlorzer sollte sich dieses Spiel noch einmal genau ansehen. Wenn Kopfkino statt Spielfreude überwiegt, dann kann nur ein so schwaches Spiel zustande kommen.

Diese Mannschaft kann spielen, wenn man sie lässt. Von Spielfreude und Spielwitz war da gestern gar nichts zu sehen. Das war kein Kampf gegen wen auch immer, sondern Kopfkrampf und mit dem gewinnt keine Fußballmannschaft.

Und so sieht das wohl auch Jonas Hector:  „Wir haben den Gegner durch unsere Fehler, gerade im Passspiel, stark gemacht. Von der Einstellung her hat es gepasst, beim Spielerischen hat gerade in der ersten Hälfte etwas gefehlt. Wir hatten in der ersten Hälfte die ein oder andere Möglichkeit, aber haben es nicht gut gespielt und falsche Entscheidungen getroffen. In der zweiten Hälfte haben wir das besser gemacht, hatten aber vor dem Tor nicht die Entschlossenheit, die es braucht. Wir werden das Spiel ernsthaft und kritisch analysieren, damit wir unsere Konsequenzen daraus ziehen und das Spiel dann auch abhaken können.“

Und verehrte FC Männer, ich möchte euch nicht düpieren, aber vielleicht schaut ihr Euch mal ein Spiel der FC Frauen an, da könnt ihr sehen wie Zweikampf über 90 Minuten,bis zur totalen Verausgabung geht.

Ich bin mir sicher, das aus den Fehlern dieser Niederlage, wichtiges für die weitere Saison mitgenommen wird. Nach einem Sieg in Freiburg ist man eben kein Meister und der Begriff Derby, kann von mir aus abgeschafft werden. Männer!! Mund abwischen und ändern! Jetzt geht es nach München. Ein Spiel,auf das ich mich nicht wirklich freue, den der Favorit steht eindeutig fest. Und doch werde ich am TV sitzen und laut:Come on FC! rufen und hoffen, das es in München bei Euch ankommt.

P.S. Und liebe Medien, Noten für Spieler finde ich vollkommen verfehlt, ungerecht und wirklich nicht mehr zeitgemäß. Bitte!Danke!

So standen die Teams auf dem Grün

1. FC Köln: Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Hector – Schaub (74. Risse), Skhiri, Verstraete (86. Kainz), Drexler – Cordoba, Modeste (74. Terodde)

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer (83. Strobl) – Neuhaus, Zakaria – Embolo – Plea (86. Herrmann), Thuram (78. Benes)

Tore: 0:1 Plea (14.)

Vorheriger Artikel1.FC Köln – Die FC Frauen mit Pech in letzter Minute
Nächster ArtikelGroßes Kino – Mit Handy am Lenkrad Auto fahren!
Jazzie ist mein Nickname als Schlagzeuger und Jazzmusiker. Das Colozine Köln News Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Main Stream Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser aller höchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des ersten Fußballclub Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport,Tennis,Squash und Motorrad fahren. Ich bin Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Neben Köln, zieht es mich nach Ostfriesland. Denn dort ist das Meer und ein 243 Jahre altes Haus :-) Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) Oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74