Köln – 60 Jahre ist es her, seit ich bei einem Sommergewitter aus der Haustür stürzte und mir den Regen auf den Körper klatschen ließ. Es war schöner als eine Dusche, die wir damals 1959, noch gar nicht kannten. Vor Freude im Regen tanzen, wie Gene Kelly bei „I’m singing in the rain, oder der erste Kuß mit siebzehn, im Gewitteregen. Hach.
Heute stehe ich am Fenster und mache mir fast in die Hose, weil das Gewitter über dem Dorf steht und das Wasser bis an meine Haustür steigt. Die Abwasserrohre im Dorf haben nur 125 mm Durchmesser.
Gedanken zur Bundestagswahl 2021 und den Parteien
Die Flutkatastrophe in NRW und Rheinlandpfalz, Bayern, Belgien, Italien und anderen Ländern, der Tornado gestern in Ostfriesland (30 KM Luftlinie von unserem Wohnort entfernt) in diesem Sommer zeigt, meine Angst ist begründet.
Im Freundeskreis und Familienkreis hat es keinen in den beiden Corona Jahren erwischt. Die Sommerflut hat jedoch einige von ihnen um ihr gesamtes Hab und Gut gebracht. Das ist schlimm und sehr bitter, weil sie ihr Lebenswerk dem Regen überlassen mussten und das es vielleicht auch nie wieder so wird, wie es einmal wahr. Im Ahrtal, der Eifel oder anderswo.
Die politischen Entscheidungen der letzten GROKO Jahre, also die CDU/CSU und SPD Politik zeigt – wir haben uns komplett falsch entschieden.
Wir haben die Lage nicht ernst genommen. Die halbherzige Umwelt-, Wirtschafts- und Klimapolitik war gelinde gesagt für ihr wisst schon was ich meine. Die Kohlelobby Politik der Bundesregierung, der Rückbau erneuerbarer Energien, wie Solar- und Windenergie (80000 Arbeitsplätze gingen in der letzten Legislaturperiode verloren), befeuert genau die Zustände, die jetzt unseren Alltag bestimmen.
Seit zwei Jahren gehen unsere Kinder auf die Straße und warnen mit #fridaysforfuture . Die Politiker in Berlin haben sich darüber lustig gemacht und taten so, als nähmen sie die Demonstrationen ernst. Die Kinder warnten. Der Kipppunkt ist bereits lange überschritten. Willkommen im Alltag des Klimawandel.
Der IPCC Bericht ist mehr als eine Warnung. Er beschreibt den aktuellen Zustand
Der zentrale Unterschied des aktuellen IPCC Berichts im Vergleich zu den früheren Meldungen beschreibt nicht die Zukunft des Planeten, sondern die Gegenwart. Viele Veränderungen kommen schneller als vermutet. Die 1,5-Grad-Schwelle wird zehn Jahre früher erreicht sein, als vor drei Jahren prognostiziert.
Die nötigen Maßnahmen zum Klimaschutz werden immer drastischer und teurer werden. Die direkten Folgen des Klimawandels müssen mit immer größerem Aufwand abfangen werden.
Der Teufelskreis durch Extremwetter ist bereits im Gange
Durch Extremwetter fehlen Ressourcen für die Bekämpfung des eigentlichen Problems. Ob ein Wiederaufbau durch Umnutzung verdichteter Flächen nun anders gestaltet wird, ist nach diese Katastrophe erst einmal sekundär.
Denn zum bereits in der Atmosphäre vorhandenen Treibhausgas, kommt dann weiteres Kohlendioxid hinzu, und damit weitere Erwärmung. Der Teufelskreis durch Extremwetter ist bereits im Gange. Zurück geht nichts mehr, sondern die Diskussion muss über ein – wie können wir die Situation auf diesem Level halten – geführt werden.
Selbstverständlich bin ich mitverantwortlich. Jahrelang habe ich blind jede Form von „Wirtschaftswachstum muss sein und ist wichtig, denkt an die Arbeitsplätze“ , gedankenlos mit meinem Wahlkreuz unterstützt. Nicht immer, aber so wie ich das heute sehe, leider zu oft. Die Folgen sind schrecklich.
Zitat Lars Fischer Spektrum: Der Klimawandel ist weder weit weg noch in ferner Zukunft, sondern hier und jetzt. Das unterstreichen auch die Wetterereignisse der letzten Jahre. Die zentrale Botschaft der Analyse ist, dass der Klimawandel nun endgültig so kleinräumig fassbar ist, wie es den Denkmustern der Menschen und der Politik entspricht. Es wäre die Gelegenheit für einen globalen Neustart. Vermutlich die letzte.
Wir stehen deshalb bei Bundestagswahl 2021 in der Pflicht, uns nicht um weitere Rentenversprechen zu kümmern, oder mehr Sozialpolitik einzufordern, oder uns Sorgen um ein bequemes Dasein zu machen, sondern uns für eine andere Zukunft zu entscheiden. Die Zukunft der Kinder und Enkel. Ich wünsche mir eine lebenswerte Welt für sie.
Deshalb kann ich CDU/CSU, FDP, AFD und SPD nicht wählen. Und ihr solltet auch darüber nachdenken, ob ihr das könnt. Ich kann mich weder auf Landesebene , noch auf Bundesebene dafür entscheiden das es so weitergeht.
Denn Laschet, Merz, Scheuer, Lindner ,Altmeier, Scholz,Eskens, Borjahn, Söder und viele Politiker der aktuellen Regierungspartei und solche Typen wie in der AFD, sie alle stehen in der Verantwortung einer verfehlten Klimapolitik. Sechzehn Jahre halbherzige Politik. Für die ich mich leider auch entschieden hatte. Diesen Fehler laste ich mir persönlich an. Doch alle Fehler in meinem Leben habe ich genutzt und daraus gelernt.
Dreißig Jahre sah ich mich in der Pflicht, Brandt, Schmidt und den anderen Konsorten der SPD zu folgen. Doch nach dem Abschuss von Martin Schulz ist mir jeglicher Glaube an sozial in dieser Partei abhanden gekommen. Das Verhalten der Genossen ist asozial. Grün habe ich erst in der Kölner Stadtpolitik unterstützt, das war richtig und hat schlimmeres verhindert.
Selbstverständlich regt mich die oft sehr aufgeregt wirkende Stimme von Annalena Baerbock auf. Doch genauso ätzend fand ich die Raute von Merkel, oder das seichte Gesabbel von Armin Laschet. Das dumme Gerede von Christian Lindner mit seinem dreitagebart Siegerlächeln, der offenbar unter dem südlichen Hemissphären Sternbild Luftpumpe geboren wurde und mit seinem politischen Einsatz, nur Wirtschaftslobbys Politik machen will. Das macht mich genauso irre, wie das hämische Grinsen der Weidel und ihrer alles verhindern wollenden Partei im Bundestag. Ihr wisst was ich meine.
Auch Stimmen für eine Minderheiten Partei wie die „Partei“ sind letztlich Verschwendung. Denn das Kreuzchen dort verhindert eindeutigen Wählerwillen. Wir kennen das doch doch inzwischen zur Genüge, wenn sich die Verlierer am Wahlabend im TV als Sieger etikettieren und nachfolgende Koalitionen, als Wählerwillen definieren. Wir brauchen jetzt klare Mehrheiten. Einen Rutsch in der Gesellschaft. Eine echte Wende zu einem sozial- und klimagerechten Wandel, basierend auf einem gesetzlichen Gerüst das verdeutlicht – so geht es nicht weiter.
Die Doppelspitze Barbrock /Habeck steht wie die Mitglieder der GROKO nur an der Spitze einer Partei. Sie sind nicht die Partei. Die oben erwähnten Parteien wollten keinen echten Wandel, denn das haben sie in den Kabinettssitzungen der letzten Jahre und ihre fadenscheinigen Gesetzentwürfen eindeutig bewiesen. Die Rahmenbedingungen die im Bund, trotz europäischer Einwände geschaffen wurden, sind löchrig wie ein Schweizer Käse. Gefälligkeitspolitik für die alten Energiewirtschaftsunternehmen und andere Wirtschaftslobbys. Und dann bliebe noch der Koalition anzulasten, das Afghanistan Desaster und die Covid Politik eines Spahn /Laschet in NRW. Das Maß dieses immer wieder abwiegeln und wir schaffen das, ist übervoll. Mein Maß ist voll und ich kann und will es wirklich nicht mehr hören.
Die Menschen in und hinter der Partei Grünen/Bündnis90 sind junge und alte Menschen aus ganz Deutschland, die aus der Opposition in die Verantwortung wollen und für einem Wandel stehen. Es geht das Gerücht Grüne Politik soll unbezahlbar sein. Klar wird es teuer für uns. Doch auch eine Verlängerung einer eines CDU/SPD/FDP Bündnis teuer, oder glaubt ihr an den Weihnachtsmann. Und so lange es Covid gibt wird es keine schwarze Null und kein Wirtschaftswachstum geben. Warum auch? Es klappt doch bereits 18 Monate.
Das Kraftstoffe teurer werden, fliegen unbezahlbar wird, nicht mehr jeder Autofahren kann, die Unternehmen kein Wachstum im Umfang vergangener Jahrzehnte mehr haben werden, all das ist logisch und unabdingbar, wenn wir vernünftig überleben wollen.
Politischer Wandel war immer schon teuer für den Steuerzahler. Jahrelang haben wir für den verzapften Driss geblutet. Da können wir gefahrlos auch für den den nächsten Driss bluten. Klingt blöde, ist aber so. Denn wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Wahlen sind wie Elfmeterschießen im Fußball. Es ist Lotto. Eine Wette. Du riskierst und verlierst. Das Kreuz das ich einst bei Merkel machte diente meinem Sicherheitsdenken. Die Angst vor dem Einbruch der Wirtschaft. Die Angst vor hohen und ungerechten Steuern. Angst vor Armut. Ach wie dumm wir Wähler doch sind.
Mein erhöhter Krankenkassenbeitrag und die jetzigen Steuern, ändern nichts an der Erkenntnis, das du als kleine Wurst immer a. A…… bist, auch wenn die Wirtschaft läuft. Die Zechen zahlen immer wir kleinen Würste.
Es könnte aber auch ein Gewinn möglich sein. Wir sollten gerade jetzt etwas riskieren. Es könnte richtig Spaß machen einmal ordentlich Sand ins Getriebe der Lobbypolitiker zu werfen. Am Ende könnte sogar eine vielleicht sozialere und gerechte Umverteilung stattfinden, wenn die Pläne der Grünen aufgehen.
Dann könnte ich vielleicht umsonst oder billiger mit der Bahn von Köln nach Ostfriesland reisen und brauche vielleicht gar kein Automobil. Das würde mir mehr Geld zum Leben, oder gar zum Überleben lassen. Und ich müsste ich mich nicht im Stau die Abgase meines Vordermann einatmen, der immer noch nicht weiß, wo der Zündschlüssel zum ausschalten des Motors ist.
Unsere Eltern haben uns Wohlstand und nie wieder Krieg gewünscht. Es ist ihnen gelungen. Dann sollte uns der Wandel zu einer Gesellschaft mit Verzicht auf Wohlstand und teilen von Ressourcen und die Übernahme der Verantwortung für den Planeten, auch gelingen.
Die Aufregung, laut Berichten in den sozialen Medien, die viele bei Annalena Baerbock erfahren, rührt aus der Verantwortung einer Mutter für ihre Kinder her. Logisch, das Frau da nicht gelassen bleiben kann. Das sie und ihre Partei gute Absichten hat, das sollten wir berücksichtigen und dieser Idee und der Zielsetzung einen entscheidenden mutigen Schub verleihen. Einen mutiger Schritt zur Veränderung der Gesellschaft und das nicht nur in Sachen Klimawandel ist unverzichtbar.
Ich will nicht das Wasser in mein Haus läuft
Es ist aus meiner Sicht eine gute Wette, die Wette auf den Umweltschutz. Zur Zeit meine einzige Option, die mich vielleicht aus der Angst entlässt, das bei der nächsten Gewitterfront keine mit 150mm pro Quadratmeter Regen dabei sind und das Wasser nicht in mein Haus läuft.
Und ja zum guten Schluss weiß ich selbstverständlich,das auch die Grünen/Bündnis90 nicht alle meine Forderungen umsetzen werden können,denn es wird nach langen Verhandlungen ein Bündnis gegeben. Doch wir brauchen auf Dauer dringend und unbedingt noch folgendes:
Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen
Wir brauchen viel mehr und besseren, für Arme kostenlosen, ÖPNV !
Inlands Flugverkehr muss entfallen!
Einschränkung bei der Verdichtung von weiteren Flächen in der Stadt und auf dem Land!
Rückbau von Renaturierungsflächen in Fluß- und Bachgebieten
Automobile E-Mobilität ist nicht der Weisheit letzter Schluss und deshalb muss jegliche Förderung eingestellt werden! Da war doch was mit Methanol!
In der Produktion von Waren und Leistungen muss das Verursacher Prinzip eingeführt werden, bis hin zur Kontrolle über deren nachhaltigen Ressourcen Endverwertung.
Fossile Brennstoffe müssen am höchsten besteuert werden.
Der Ausbau erneuerbarer Energien muss Bundes und nicht Ländersache werden. Es kann nicht sein, das Länderfürsten und Bürgervereinigungen, den Ausbau von Stromleitungen und Windkraft abbauen, oder verhindern können.
Verlängerung der Laufzeitförderung bei der Windkraft.
Förderung moderner Speichermöglichkeiten für Solar- und Windenergie.
Und ja, es fehlt eine Förderung der Forschung zur Kernfusion und Kraftwerken, wenn das mit den alternativen Energien nicht reicht.
Welche Partei solch ich wählen? Quarks vom WDR liefert jungen Menschen derweil eine Hilfe durch eine Übersicht per Video…..
Eine kluge Anleitung für eine Energiewende
Eine kluge und schlüssige Anleitung wie eine Energiewende in 10 Jahren zu schaffen ist, darüber machen sich einige Menschen Gedanken. Wer Zeit hat und mehr darüber erfahren will kann das zum Beispiel im Graslutscher Blog hier nachlesen:
- How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 1: Wo soll denn die ganze Energie herkommen?
- How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 2: Dann müssen wir ja alle Bäume für Windräder fällen
- How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 3: Liegt Deutschland für Solarstrom nicht zu weit im Norden?
- How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 4: Aber was machen wir, wenn nachts mal kein Wind weht?
- How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 5: Wie wir unsere Energie für kalte, dunkle Winter speichern können
- How to Energiewende Finale Teil 6: Halten die Netze das aus, was ist mit den Rohstoffen und wie viel kostet das`?
Eine Menge Zunder für künftige Diskussionen. Auch für Unternehmen und Industriebosse. Siehe Ahrtal und Bad Münstereifel. Da wird auf längere Zeit nichts verkauft werden. Wer hätte das gedacht, als man vor Jahren Millionen in die Hand nahm um den Wirtschaftsstandort ausbaute und neue Arbeitsplätze schaffte.
Meine Entscheidung ist klar. Ich hoffe ihr überlegt es Euch noch mal, welche Wette ihr eingeht und denkt immer daran, es ist eine Entscheidung für das Jetzt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
P.S. Was daraus geworden ist.
Dieses Zitat von @dagobert95 entspricht im weitesten Sinne meinem Gefühl und ich hoffe, das es trotzdem eine verantwortliche Politik in der Folge geben wird.