Fortschritte für Frauen in Gefahr CARE fordert mehr Hilfe

1938

Köln- Im Vorfeld der internationalen Konferenz zu Afghanistan, die am 8. Juli in Tokyo stattfindet, erinnert die Hilfsorganisation CARE nachdrücklich daran, die Rechte von Frauen und Mädchen ins Zentrum der Geberverpflichtungen zu stellen. Denn sonst seien die im letzten Jahrzehnt erzielten fragilen, aber spürbaren Fortschritte der Bildung, Gesundheit und Rechte der weiblichen Bevölkerung in Gefahr. „Die Rechte und Bedürfnisse der weiblichen Bevölkerung waren viel zu lange ein Randthema der nationalen und internationalen Afghanistan-Politik“, betont Karin Kortmann, Vorstand von CARE Deutschland-Luxemburg. „Das muss sich nun in Tokyo ändern.“

In einem heute veröffentlichten Bericht namens „Women and transition in Afghanistan“ weist CARE darauf hin, dass Hilfsgelder, die direkt an die afghanische Regierung gezahlt werden, den Bedürfnissen von Frauen und Mädchen nicht zugute kommen könnten, wenn es keine Kontrollen darüber gebe. Anlass dieser Sorge sind für Tokyo geplante Beratungen darüber, die bilaterale Hilfe zunehmend durch die Zentralregierung in Afghanistan umzusetzen. CARE fordert eine rigorose Überwachung der staatlichen Behörden und der Zugangsmöglichkeiten von Frauen zu diesen Geldern.

Gleichzeitig äußert sich CARE besorgt über eine Aufflammung der Gewalt, die immer mehr Frauen und Mädchen im Land gefährdet. Für lokale Programme, die Gemeinden in Konfliktgebieten unterstützen, in denen Regierungsstellen nicht präsent sind, müssten deshalb mehr humanitäre Mittel zur Verfügung gestellt bekommen.(Ots)

CARE arbeitet seit 1961 in Afghanistan und engagiert sich vor allem für die Stärkung von Frauen und ihren Familien. Dazu führt die Organisation Bildungs- und Einkommensprogramme durch, unterstützt den Zugang zu reproduktiven Gesundheitsdiensten und setzt sich für die Stärkung der Rechte von Frauen ein. 2011 hat CARE im gesamten Land mehr als 750.000 Frauen unterstützt. Der Bericht „Women and transition in Afghanistan“ ist herunterzuladen unter:

Vorheriger ArtikelSchildkröte „Hein vom Rhein“ süßer kleiner Hanseat will den Rheinbogen in Köln erobern
Nächster ArtikelKlitschko siegt in Bern überzeugend
Leo61 lebt und arbeitet in Wuppertal, im Tal der Tränen. Er hat ein Auge auf die Action in der bergischen Metropole und hat uns schon den einen oder anderen guten Beitrag geliefert. Auch Leo61 bleibt aus beruflichen Gründen anonym.