Shell Pressesprecher sagt „10“…000 Liter Kerosin- das ist noch nicht sonderlich viel“

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Köln Sürth
– Seit dem 27. Juli werden Flugbenzin und Grundwasser in der Nähe der beschädigten und mittlerweile stillgelegten Leitung durch einen Sanierungsbrunnen an der Waldstraße abgepumpt. In den laut Shell betroffenen 120 Quadratmetern Erdreich habe die Pumpe bereits 10″…000 Liter Kerosin aus sieben Metern Tiefe in den Auffangbehälter eingeleitet. Eine Million Liter waren insgesamt in die Erde geflossen. Ich habe eigentlich keine große Lust auf Stunk. Hier in Sürth riecht es auch noch nicht nach Flugbenzin.Bis jetzt nicht. Ich habe auch noch keine Schlieren im Trinkwasser gefunden und doch finde ich es einen echten Aufreger das der Pressesprecher der Shell Constantin von Hoensbroech dem Kölner Stadtanzeiger gegenüber sagte:“10″…000 Liter Kerosin das ist noch nicht sonderlich viel“.

Im Angesicht der der heimlichen Katastrophe finde ich diese Äußerung mehr als lächerlich, und anlässlich der Dimension des Schadens fast gemeingefährlich. Offensichtlich hat der Schaden gemeinhin kein Drama ausgelöst. Der Vorfall taucht im Bewußtsein der Öffentlichkeit kaum auf.

Angesichts des bekannt gewordenen Ausmaßes der Kerosin-Verseuchung auf dem Gelände der Shell-Raffinerie in Wesseling forderte der BUND dagegen eine umfassende Aufklärung. Bereits am 25./25. Februar waren Unregelmäßigkeiten in der Füllstandsbewegung des Fugbenzin-Tanks bemerkt worden.

Doch erst am 30. Mai wurde von Shell bekannt geben, dass zuvor knapp 850 Tonnen Flugbenzin durch eine defekte Leitung in den Boden geströmt waren. Während Shell eine Gefährdung der umgebenden Trinkwassereinzugsgebiete ausschließt, hält der BUND eine Entwarnung für verfrüht. Von der Beantwortung eines an Shell übermittelten Fragenkatalogs machte der BUND bereits damals abhängig, ob zusätzlich Strafanzeige erstattet werden soll.

Bei Shell ist man nach wie vor nicht bereit, den entstandenen Schaden ernsthaft einzuräumen.Man will nichts bekennen. Man beruft sich auf unabhängige Gutachter. Zu Groß wäre der Schaden für das Unternehmen in Godorf würde man das unbemerkte Leck zugeben.

So lautet die Aussage gegenüber den KSTA Fragen, Zitat:

Sind die Proben nun mit Kerosin belastet, ist das Ausmaß der Verschmutzung durch das Flugbenzin also weitaus höher als nach der Positionierung der Messstellen vom Gutachter vermutet?

„Wir haben nie gesagt, wir wüssten, wo sich der Rand der Kerosinphase befindet“, sagte von Hoensbroech. „Wir erhoffen uns von den Messstellen, dass wir den äußeren Bereich der Phase treffen, können es aber vorher nicht sagen.“

Sollte der Phasensee größer sein als bislang angenommen, so müsste der Gutachter gemeinsam mit der Bezirksregierung und dem Shell-Werk über weiter Maßnahmen beraten, bevor die Sanierung beginnen kann. Eine Möglichkeit wäre, den Abstand zwischen den Messstellen zu vergrößern und in einem weiteren Radius um die Unfallstelle herum erneut Proben zu nehmen.

Ich kenne viele hier in Sürth, die schon immer davor gewarnt haben, wie nahe wir im Kölner Süden an einer möglichen Katastrophe leben. Jetzt liegt eine vor und wie Shell damit umgeht, sagt eigentlich alles über die Unternehmens Philosophie. Mineralölkonzerne arbeiten grundsätzliche nur Gewinn optimiert, mit Umwelt haben die nichts am Hut. So zahlen wir als Steuerzahler nicht nur an der Tankstelle für die Gewinn-Maximierung der Raffinierien und Mineralölkonzerne, sondern obendrein werden wir in der Folge für die Umweltschäden durch die Produktion derer Produkte zum zweiten Mal zur Kasse gebeten.

Was mir aber sehr viel Gedanken macht ist was die Shell Rheinland Raffinerie seit Jahren allen Anliegern auf der Webseite verspricht:“

Die Rheinland Raffinerie möchte für die Anwohner ein angenehmer Nachbar sein. Dazu gehört natürlich auch, dass unsere Nachbarn sich sicher fühlen können. Das Thema Sicherheit ist für Shell und die Rheinland Raffinerie so wichtig wie kein zweites.Hohe Sicherheitsstandards minimieren Risiko,Auf dem Werksgelände gelten strenge Regeln, um beispielsweise die Gefahr eines Brandes oder anderer Vorfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Unsere „Hauptregeln für Sicherheit“, die für unsere Mitarbeiter sowie die Mitarbeiter unserer Partnerfirmen gleichermaßen verpflichtend sind, dienen dazu, Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Anlagensicherheit zu gewährleisten.

Wie auch immer das zu verstehen ist. Kann sein das ich zu blöde bin. Ob das Automobil,die Freiheit hinter dem Lenker, die Mobilität, das wirklich alles wert ist, müssen wir als Endverbraucher und Abnehmer der Produkte selber wissen.

Solange wie wir fliegen und fahren hat Shell eine von den Verbrauchern abgesegnete Da­seins­be­rech­ti­gung.

Dann hätte der Shell Pressesprecher nichts falsches gesagt- Was sind schon 1 Millionen Liter Benzin im Grundwasser, solange ihr fliegen wollt!-

Der Vorfall wäre doch eigentlich ein herrliches Thema für den Kölner Karneval. Die Stunksitzung.Das würde passen. Eine klasse Story, sicherlich ein gutes Bühnenbild und am Ende, können alle Kölner sich auf die Schenkel klopfen und herzlich drüber lachen.
Ihr seht in Köln- kein Grund zur Panik. So lange diese Phase (See auf dem Grundwasser) nicht den Dom erreicht und diesen vielleicht zum Einsturz bringt, oder der FC absteigt ist hier alles im grünen Bereich. Tja und da alles Wasser den Rhein runterfließt, vielleicht ja auch das Grundwasser,(hoffnungsvoller Blick des Autors gen Himmel)…. Düsseldorf und Duisburg….last but not least Rotterdam… you are welcome:“ Furture Shell Partner für optimale, problemlose und fließende Flugbenzin Entsorgung“.
Die Frage:“Was sagt denn da die Politik?“ lassen wir besser weg, denn die ist aktuell mit wichtigeren Themen beschäftigt.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.