SPD Köln Wahlkampf 2009 Jürgen Roters-Verantwortung für Köln was will uns das sagen?

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Köln- Der Wahlkampf zur Kommunalwahl 2009 beginnt. Die SPD hat angefangen die Strassen zu pflastern. Heute konnte ich das Plakat der Kölner SPD mit dem Konterfei von Jürgen Roters, Kandidat von KölnSPD und Bündnis 90/Die Grünen für das Amt des Oberbürgermeisters „Verantwortung für Köln!“ nicht mehr übersehen.

War ich erfreut? Hat es mir etwas gesagt? Nein.
Was meint er damit? Ich soll die Verantwortung für Köln erkennen und deshalb SPD wählen?
Oder aber heißt es „Er“ hat seine Verantwortung für Köln erkannt und will sie sofort umsetzen!! Aha.

Da stellt sich mir direkt die nächste Frage: Wo war er denn in den letzten Jahren? Ich hatte Ihn politisch gar nicht wahrgenommen. Ist er gerade neu zugezogen in Köln  mir deshalb unbekannt? Oder von der SPD Bundespartei nach Köln geschickt worden um jetzt hier endlich einmal Verantwortung zu übernehmen.
Das wird es wohl sein denke ich. In der Kölner Politik der letzten 10 Jahre kam der Name für mich nicht vor. Da gab es nur einen der Politik machte und das war doch OB Schramma und der ist doch in der CDU. Den habe ich auch öfter in Rodenkirchen und Sürth gesehen und der war auch ganz oft im Fernsehen.

Wird mir als Kölner  mit dem Slogan auf dem Plakat  unterstellt  ich hätte  keine Verantwortung für Köln und dafür bräuchte  ich jetzt  Jürgen Roters? Das macht mich sofort sehr nachdenklich.

Will er mir suggerieren es gäbe gar niemanden mit  Verantwortung für Köln? Das kann ich nicht glauben. Da sind doch immer ganz viel Medien wie der WDR ,die Kölner Rundschau, der Express  und die zeigen doch ständig alle Missetaten der Politiker und deren  verantwortungsloses Verhalten auf. Reicht das nicht vollkomen aus?

Aha jetzt verstehe ich, Jürgen Roters plant tief in die Parteikasse zu langen, um für  Wiedergutmachung wegen  unsinniger  Ausgaben der verantwortlichen Politiker zu sorgen. Sehr gut das wäre eine gute Tat!

Jetzt will ich das nicht ungeprüft in meinen Gedanken kreisen lassen. Das muss ich Wissen. Was meint er mit Verantwortung für Köln.

Ich will ja auch nicht  unfähr sein und surfe sofort auf die Webseite der SPD Köln um meinen Erklärungsbedarf zu befriedigen.

Error 404 –  das geht sofort als amtlicher Fehlversuch für unsinniges surfen auf Internetseiten politischer Parteien in meine Analen ein. Da steht nur was von :Köln kann’s besser!

Ja das weiß ich auch. Diese Erkenntnis macht bei allen Bürgern hier in Köln die Runde und steht glaube ich gerade bei allen Parteien in der Agenda so kurz vor der Wahl.

Uups dann finde ich ein PDF ……und das fängt auch direkt mit einer kernigen Aussage an:

Köln braucht einen Neuanfang „“ in vieler Hinsicht! In seiner sozialen Orientierung, in Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, beim Klimaschutz, der Stadtökologie und in der Kultur muss Köln Spitzenpositionen zurückgewinnen. Nach Führungsschwäche und organisierter Nichtverantwortung braucht die Stadt wieder klare Führung, transparente Strukturen und verantwortungsvolles Handeln. Wir müssen das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen! Wir werden die Stadtpolitik wieder an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausrichten.

Aha!!! Jetzt erst! Eine Offenbarung! Herr Roters, sind Sie nicht Köln? Haben sie dieses Feld gerade erst entdeckt und wollen es uns als Neu verkaufen? Warum predigen sie uns das nicht schon seit 10 Jahren? Vor der letzten Wahl hätten sie schon beginnen sollen! Den Satz und den Slogan haben Sie doch Herrn Schramma gemopst, den fast gleich klang das bei der CDU vor der letzen Wahl auch.
Ach ja, sie waren in der Opposition Herr Roters, geht es mir so durch den Kopf. Da kann man keine Verantwortung tragen,übernehmen,handeln oder Erfolge vorweisen, sich bemerkbar machen. Nun denke ich weiterlesen…..mehr erfahren wollen.

Jetzt kommt es knüppeldick :

Wir müssen Vertrauen in die Zukunft vermitteln, Solidarität in der Bürgerschaft
und soziale Gerechtigkeit im Stadtleben als Ziele nach vorne stellen. Dazu bedarf es neuer Ideen, neuer Impulse, neuer Wege und auch der Einbindung externer Fachleute. Zugleich gilt es, bewährte Kölner Strukturen auch unter dem Druck massiver Wirtschaftsprobleme zu erhalten. Für diesen breiten Prozess von Innovation und bewahrender Modernisierung stehen die Bausteine meines Arbeitsprogramms…

Genau an dieser Stelle muss ich aufhören. Zukunft!!! Wer ist „Wir „??? Floskel oder ernst gemeinter unabdingbarer Wille eines Menschen der die Stadt regieren will. Wem sagen Sie das jetzt? Ihrer Partei oder mir als Bürger?
Mir scheint eher sie sprechen mit ihrem Papier ihre Partei die SPD an und ihre Ortsvereine. Denen wollen sie ins Buch schreiben wie man vorgehen muss um die Wähler zu angeln.Denen wollen Sie noch mal klar machen wie wichtig das für eine Partei ist wenn man nicht nach diesen Grundsätzen mit den Wählern umgeht. Prima!
Würden Sie die Wahl gewinnen, denke ich, dann lese ich doch schon die tausend Ausreden die kommen wenn etwas nicht real wird,von den Zukunfts Plänen des Herrn Roter.
Bewährte und beliebte Kölner Strukturen erhalten ?????

Das ist nicht Ihr Ernst Herr Roters ??? Jetzt kommt der Klüngel unter roter Flagge!!Hurra!

Ein Arbeitsprogramm möchten sie entwickeln. Ich könnte jetzt beeindruckt sein, bin es aber nicht. Eigentlich gehe ich davon aus, das sie aus tiefen inneren Überzeugungen handeln.Dann braucht man kein Arbeitsprogramm mehr, sondern dann steht harter persönlicher Einsatz zum erreichen der Ziele an. Auch was ich dann lese sind nette Absichtsbekundungen, die meine Situation und Vorstellungen von Kölner Politik nicht betreffen.
Wenn ich mir dann noch den Schlußsatz:

„ich werde als Kölner Oberbürgermeister dafür sorgen, dass Kölns
Stärken und Potenziale in der Welt wieder gesehen und beachtet werden!“

auf der Zunge zergehen lasse, dann stelle ich fest: Wir scheinen in zwei verschiedenen Städten zu Leben. Köln genießt weltweit ein hohes Ansehen und hat einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert. Gesehen und beachtet werden wir genug und sei es nur der FC Köln, die Kölnarena,die Medien- und Messestadt Köln.

Was ich in diesem PDF vermisse ist die klare Ansage, wie Sie Herr Roters den Filz und die Klüngelei beenden. Wie Sie dem Lobbyismus in Köln einen Verweis erteilen.

Mir fehlt der Satz: Meine Politik der letzten 10 Jahre war so schwach, meine Aussagen so löcherig, mir glaubte keiner und dafür übernehme ich jetzt die Verantwortung! Meine Verantwortung für Köln, ist diese Wahl besser zu verlieren und noch einmal in der Opposition zu üben, bis ich es kann. So sieht es nach meiner Meinung aus.

Bei meinen Mitbürgern vor Ort in den Veedeln auftauchen und sich stark machen für Ihre Probleme. Beim Thema Hafenausbau vermeiden und verhindern, ein Thema das mich persönlich betrifft, waren sie nicht da! Beim Thema genügend Kindergartenplätze waren Sie nicht da. Bei vielen Themen welche uns Bürger in Sürth betreffen, tauchten Sie nie auf.

Deswegen kennen wir Sie hier im Süden nicht und ich glaube jetzt so kurz vor der Wahl, können Sie sich bei uns nicht mehr einschmeicheln, mit ihrer zu Spät erkannten „Verantwortung für Köln“. Ich hoffe es werden ihnen nicht so viele auf den Leim gehen, aber das sehen wir dann ja am Wahltag.
Eines möchte ich noch erwähnen. Der Unterschied zu ihren Absichten und den Taten von Fritz Schramma. Er hat sich nie hinter seiner Partei versteckt. Er hat seine Absichten durchgesetzt. Er war charismatisch und manchmal eigensinnig. Er hat Fehler gemacht aber auch dazu gestanden.Er hat viel für das Ansehen von Köln getan. Das hat er vor der Wahl versprochen und vieles davon eingehalten. Ganz so unglücklich war Köln mit Ihm nicht. Er hat nur zu wenig Energie aufgewendet und war nicht stark genug den Klüngel in seiner Partei ein Ende zu bereiten. Deshalb hängt die Messlatte für uns in Köln für seine Nachfolge schon sehr hoch.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.